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Die Beschreibung der modernen Gesellschaft als „technische Zivilisation“ hat eine über hundertjährige Geschichte und bleibt aktuell. Autoren aus verschiedenen Disziplinen und politischen Richtungen nutzen diesen Begriff, um zentrale Merkmale der modernen Gesellschaft zu erfassen. Die Konnotationen haben sich jedoch gewandelt: Während im 19. Jahrhundert „technische Zivilisation“ für den unaufhaltsamen Fortschritt des industriellen Kapitalismus stand, wird heute oft exzessiver Naturverbrauch damit assoziiert, der die Schattenseiten industrieller Produktionsweisen offenbart. Immer bleibt die „Dialektik“ im Vordergrund, die Technik als Katalysator des Mensch-Natur-Verhältnisses betrachtet, wobei sowohl eine Humanisierung der Natur als auch eine Naturalisierung des Menschen stattfindet. Die empirische und philosophische Anthropologie geht davon aus, dass Technik am Anfang der „Zivilisierung“ des Menschen steht und eine entscheidende Rolle bei der Bildung gesellschaftlicher Infrastrukturen spielt. Der Einsatz von Technik transformiert „natürliche“ in „künstliche“ Natur, unterwirft die Natur menschlicher Willkür und zwingt die Menschen unter technische Rationalität, die manchmal als Rache der Natur an ihrer Überwältigung durch den Menschen gedeutet wird.
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Technische Zivilisation, Jost Halfmann
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- 1998
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- (Paperback)
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