Depressive Störungen im Alter
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Depressive Störungen sind neben der Demenz für die Altenbevölkerung die bedeutsamste psychische Erkrankung. Der Autor unterzieht die seit dem zweiten Weltkrieg gemachten Erfahrungen auf dem Gebiet der Epidemiologie der Depression einer systematischen Recherche und ermittelt Daten zur Häu-figkeit und Verteilung dieser psychischen Störung differenziert nach Erscheinungsform, Schweregrad, Geschlecht und Altersgruppe. Dazu werden eine Fülle biologischer, psychologischer und soziologischer Forschungsarbeiten und Theoriestücke zur Bestimmung von kausalen Faktoren herangezogen, die das Risiko der Entwicklung depressiver Störungen im Alter wesentlich mit-bestimmen. Ziel dieser Analysen ist die Entwicklung eines Ursachenmodells der Depres- sionsentstehung im Alter, in dem auch die vom Autor in einer aufwendigen Metaanalyse berechneten Effektstärken einzelner Variablen - von sozialer Schichtzugehörigkeit über soziale Unterstützung, Alltagsbelastungen, kritische Lebensereignisse bis hin zu Persönlichkeitsfaktoren und Copingstrategien - Berücksichtigung finden. Herausragende Ergebnisse sind die Zerstörung eines in der Bevölkerung ver-breiteten und von gerontologischen Arbeiten gestützten Mythos, Depressivität sei vor allem ein Phänomen des höheren Alters. Der stärkste metaanalytische Befund bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen dem kritischen Le-bensereignis Tod des Ehepartners und Depressivität im Alter. Aus dem Inhalt: I. Depressionsforschung - Praktische Relevanz, Vorgehensweise, Begriffsbestimmung und Forschungsstand. II. Die Sozialepidemiologie depressiver Störungen im Alter: Prävalenzraten depressiver Störungen in der Altenbevölkerung. Prävalenzraten schwerer und leichter depressiver Störungen in der Altenbevölkerung. Prävalenzraten schwerer und leichter depressiver Störungen im Alter differenziert nach Altersgruppen. Prävalenzraten depressiver Störungen in der Altenbevölkerung im Vergleich zur über 18jährigen Allgemeinpopulation. III. Geschlechts- und altersspezifische Korrelate depressiver Störungen: Der Vulnerabilitätsansatz von Brown & Harris. Biologische Studien und empirische Befunde. Soziologische und psychologische Studien und empirische Befunde zur Erklärung des erhöhten weiblichen Depressionsrisikos im Alter. Empirische Befunde zur Erklärung der regressiven Entwicklung depressiver Störungen im Alter. Empirische Befunde zur Erklärung der progressiven Entwicklung depressiver Störungen bei über 70jährigen Männern. IV Die Metaanalyse als Instrument zur Berechnung von zusammenfassenden Korrelationseffekten: Soziale Schicht und depressive Störungen im Alter. Die Belastungsperspektive. Die Ressourcenperspektive: Soziale Unterstützung und depressive Störungen im Alter. Persönlichkeitsfaktoren, angewandte Copingstrategien und depressive Störungen im Alter. Entwicklung eines Zusammenhangmodells depressiver Störungen im Alter unter Berücksichtigung metaanalytischer Ergebnisse. V Entwicklung eines Ursachenmodells depressiver Störungen im Alter: Vulnerabilitäts- und auslösende Faktoren. Ergebnisse aus Längsschnittstudien. Das Ursachenmodell depressiver Störungen im Alter und seine Beziehungspfade. VI Schlußbetrachtung.