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Der archimedische Punkt politischer Herrschaft ist ihr Anspruch auf legitime Gewalt, was Menschen in Dienst und erhebliche Gefahren bringt. Deserteure stellen diesen Anspruch in Frage, doch die meisten Geschichtsbücher schweigen darüber oder behandeln das Thema aus einer engen zeitlichen und politischen Perspektive. In diesem Band wird Desertion nicht isoliert betrachtet; die Beiträge reichen von den Söldnerheeren des 16. Jahrhunderts bis zu den modernen Berufs- und Wehrpflichtarmeen. Es wird untersucht, wie der Militärdienst politisch gerechtfertigt wurde und wie Rekrutierung, Behandlung und Versorgung der Soldaten die Desertion beeinflussten. Zudem wird die Motivation, Loyalität und Einsatzbereitschaft der Soldaten beleuchtet sowie die juristische, politische, moralische und medizinische Bewertung von Desertion und deren Verfolgung und Bestrafung. Die Geschichte der Desertion ist untrennbar mit der Militärgeschichte verbunden und reflektiert militärische Normen und Strukturen. Da Soldaten in der Armee stark der politischen Herrschaft ausgesetzt sind, bietet die Geschichte der Desertion auch Einblicke in die Entwicklung des modernen Staatswesens, vom Fürstenstaat bis zum modernen Verfassungsstaat. Dieser Band bietet einen ersten Überblick über ein Thema, das in der historischen Forschung gerade erst entdeckt wird.
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Armeen und ihre Deserteure, Ulrich Bröckling
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- 1998
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- (Paperback)
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