Sprache und Regeln
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Die Arbeit wendet sich einem zentralen Problem der Modernen Sprachphilosophie zu. Mit Kripkes 'Wittgenstein' hat die Sprachphilosophie einen neuen Slogan erhalten: Beudeutung ist normativ. Dass die Sprache nicht natürlich, sondern konventionell sei, gehört dabei seit der griechischen Sophistik zu den Binsenweisheiten dieses Zweigs der Philosophie. Sehen wir jedoch mit Wittgenstein sprachliche Bedeutung als durch den Gebrauch sprachlicher Ausdrücke bestimmt an, wird daraus schnell die These, es seien die 'Regeln' für den Gebrauch solcher Ausdrücke, die deren Bedeutung bestimmen, die - mit anderen Worten - bestimmen, was korrekter und was inkorrekter Gebrauch ist. Als Normativthese reformuliert, findet die antike Binsenweisheit so auch in der aktuellen Kontroverse breiten Konsens, eint sie Sprachphilosophen unterschiedlicher Couleur. In Auseinadnersetzung u. a. mit Dummett, Kripke, McDowell, Putnam und Wittgenstein arbeitet Kathrin Glüer nicht nur heraus, dass dieser Konsens aufgrund der Unterschiedlichkeit der dabei in Anspruch genommenen Normativitätsverständnisse ein scheinbarer isr. Darüber hinaus argumentiert sie, an der Normativitätsthese selbst sei so gut wie alles falsch. Auf der Grundlage eines teilweise an der Philosophie Davidsons orientierten nicht-reduktiven Verständnisses von Bedeutung und Intentionalität zeige sich vielmehr, dass Normen oder Regeln nicht in den elementaren „Zirkel“ intentionaler Begriffe gehören. Bei der Untersuchung dieser Fragen erweisen sich Sprachphilosophie, Handlungstheorie und Philosophie des Geistes als untrennbar miteinander verbunden.