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Der Begriff der Identität

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Heute begegnen wir dem Begriff der Identität in Publikationen über die Erforschung menschlichen Verhaltens so häufig, er ist so gebräuchlich geworden, dass wir ihn wohl als „arriviert“ betrachten müssen. Doch eine Antwort auf die Frage: „Wer bin ich? Wohin gehöre ich?“ hängt sehr von der Art des Lebewesens ab und es gibt nach wie vor kaum eine Fragestellung, auf die so verschiedene Antworten denkbar sind wie auf diese. Für den Chemiker ist der Mensch ein Konglomerat chemischer Elemente, für den Anatomen eine Kombination von Zellgeweben; für den Soziologen besitzt der Mensch eine Staatsangehörigkeit, einen Beruf und einen Status. De Levita untersucht, ausgehend von der Frage aller Fragen, welche unterschiedliche Bedeutungen dem Begriff Identität in den verschiedenen Persönlichkeitstheorien zukommt. Der Begriff der Identität, dem wir heute in Publikationen über die Erforschung menschlichen Verhaltens so häufig begegnen, ist so gebräuchlich geworden, daß wir ihn wohl als „arriviert“ betrachten müssen. In der Psychiatrie, die ihre Aufmerksamkeit auf die psychische Erfahrung konzentrierte, führte die Identität ein Schattendasein; sie wurde allenfalls im Zusammenhang mit bestimmten Phänomenen wie Depersonalisation (Jaspers, Schilder) oder Persönlichkeitsspaltung als Ursache genannt. Das wachsende Interesse für Verhalten, Funktion und Rollenspiel (role-enactment) verhalf dann dem Begriff der Identität unter der Hand des genialen „Gärtners“ Erikson zu wunderbarem Wachstum; er ist so sehr in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen, daß ihn heute niemand mehr definieren zu müssen glaubt. Wenn es aber zutrifft, daß der Begriff der Identität so viele Bedeutungen hat, wie es Theorien gibt, die ihn verwenden, besteht offensichtlich die Gefahr der Begriffsverwirrung. Begriffsinhalte, die nur auf einer bestimmten Komplexitätsebene Geltung haben, mögen auf anderen Ebenen falsch verwendet werden. Die vorliegende Studie beschäftigt sich vor allem mit medizinisch-psychologischer Literatur. Das erste Kapitel geht den Wurzeln des Identitätsbegriffs nach, um eine möglichst große Zahl von Begriffsinhalten zu finden, die spätere Entwicklungen verständlich machen. Das zweite Kapitel befaßt sich mit Eriksons Arbeiten über Identität. Das dritte Kapitel ist eine Art Zwischenschritt, in dem die Autoren den Leser in ihre eigene Argumentation einführen. Danach stellen sie einige neuere Veröffentlichungen über Identität aus verschiedenen Bereichen der Persönlichkeitsforschung vor und wagen sich schließlich - illustriert durch umfangreiches klinisches Material - an eine tentative Formulierung des Identitätsbegriffes, die in den Grenzen der analytischen Psychiatrie von Nutzen sein könnte.

Parameter

ISBN
9783898061155

Kategorien

Buchvariante

2002

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