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Mündigkeit als Pathosformel

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Als sich nach dem Ende des 2. Weltkrieges die Erziehungswissenschaften um einen Neuanfang bemüht und die Suche nach ideologisch unbelasteten und gleichzeitig normativ gehaltvollen Leitbegriffen intensiviert, wirkt ›Mündigkeit‹ überaus attraktiv und verlockend: Mündigkeit - aus der Rechtssphäre stammend und in der Aufklärungsphilosophie veredelt - avanciert in der Folge zum populärsten Erziehungsziel, das sich auf ganz unterschiedliche Problemkontexte beziehen lässt. Nachdem der Autor die historischen Anfänge des Begriffs nachzeichnet, rekonstruiert er im ersten Hauptteil die pädagogische Rede von Mündigkeit nach 1945, in dem er vier verschiedene Lesarten unterscheidet und diese an jeweils zwei wichtigen Vertretern - u. a. R. Guardini, H. Roth, H.-J. Heydorn und G. Mertens - vorführt. Weil sich dabei jedoch zeigt, dass die Unterscheidung Mündigkeit/Unmündigkeit die pädagogische Reflexion dazu verleitet, nur die Extreme der condition humaine in den Blick zu nehmen, wendet er sich im zweiten Hauptteil zwei französischen Theoretikern zu, die gerade die Verflechtung und Durchdringung von Autonomie und Heteronomie betonen. Im Anschluss an den Soziologen Pierre Bourdieu und den Philosophen Michel Foucault wird damit ein Neueinsatz in der pädagogischen Rede von Mündigkeit gesucht, der sich von den verführerischen Selbstbeschreibungen des Menschen nicht länger blenden lässt.

Parameter

ISBN
9783896698087

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2002

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