Die Kontrolle des Vorstands durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer
Autoren
Mehr zum Buch
Die Überwachung des Vorstandes durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer ist ein populäres Thema. Sowohl in der Öffentlichkeit, als auch in der juristischen Fachliteratur wird darüber kontrovers diskutiert. Die Diskussion erhält durch sporadisch eintretende Unternehmenskrisen immer wieder neue Nahrung. Zwar wird die Auseinandersetzung mittlerweile unter dem Oberbegriff Corporate Governance geführt. Der Inhalt ist jedoch gleich geblieben: Es wird gefragt, was an der Vorstandsüberwachung durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer verändert werden muss, damit Unternehmenskrisen in Zukunft möglichst ausgeschlossen werden. Diese Fragestellung hat durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) nicht an Reiz verloren. Denn auch nach Inkrafttreten des Reformgesetzes rutschten Aktiengesellschaften in die Krise ab. Hinzu kommt, dass die Debatte durch die Globalisierung neuen Antrieb erhalten hat. Der internationale Standortwettbewerb und die parallel ansteigende Komplexität und Dynamik der Märkte zwingt zur Auseinandersetzung mit der Vorstandsüberwachung in deutschen Aktiengesellschaften. Neben den Unternehmenskrisen besteht also noch ein weiterer Grund zur Beschäftigung mit Aufsichtsrat und Abschlussprüfer. In diesem Buch wird die Arbeit der Kontrollorgane vor dem Hintergrund der Unternehmenspraxis untersucht. Es werden die Vorgänge um die Krisen der Balsam AG, der Bremer Vulkan Verbund AG, der Philipp Holzmann AG und der Metallgesellschaft AG dargestellt. Diese Praxisgrundlage wird zur Beantwortung der Frage herangezogen, ob die Krisen verhindert worden wären, wenn die Neuregelungen des KonTraG bereits in Kraft gewesen wären. Auf diese Weise wird ein Vergleich zwischen der Vorstandskontrolle in der Praxis und deren gesetzlicher Grundlage in AktG und HGB gezogen.