Wissen - Nichtwissen - unsicheres Wissen
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Jede Generation muss ihren Thukydides neu lesen, sagen die Historiker. Beim Nachdenken über die Grenzen des individuellen und sozialen Wissens ist das nicht anders. Die Menge des Gewussten wächst zwar von Generation zu Generation. Aber gerade deshalb wird das sokratische »Ich weiß, dass ich nichts weiß« auch immer plausibler. Die Gegenstände des Unsicheren ändern sich. Die Unsicherheit über das Verhalten anderer Menschen verdrängt oder überlagert die (vielleicht) wachsende Sicherheit über Elemente der Natur. Die sozialen Wahrnehmung von Unsicherheit ist oft wichtiger als ihr wissenschaftlich bestimmbarer realer Kern. Der wachsende Reichtum wissenschaftlicher Konzeptionen und Methoden bietet neue Sprachen für die Rede über Unsicherheit an. All das wird in den Verhaltens-, Sozial- und Rechtswissenschaften disziplinär verhandelt und verarbeitet. Dieser Band versucht, in doppelter Hinsicht weiter zu gehen. Er versammelt disziplinäre Perspektiven aus acht Fächern. Sechs Kommentatoren versuchen, je vier fremde Perspektiven aus der Sicht ihres eigenen Fachs zu integrieren.