Jugend und Politikverdrossenheit
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Das Buch setzt sich mit dem Phänomen Politikverdrossenheit auseinander und prüft dessen Bedeutung für die deutsche Jugend in West- und Ostdeutschland im Vergleich. Seit einigen Jahren steigen die Hinweise auf einen stetigen Rückgang der politischen Unterstützung gegenüber dem etablierten politischen System in Deutschland, z. B. zunehmende Wahlenthaltung und steigen des Protestwahlverhalten. Dieser Trend scheint verbunden mit Entwicklungen in den politischen Einstellungsmustern in Teilen der deutschen Jugend, wie z. B. erhöhte Gewaltbereitschaft, steigende Anfälligkeit für Überzeugungsmuster rechtsextremer Parteien und zunehmende Distanz zu demokratischen Parteien. Entfernen oder entfremden sich gerade die jungen Bürger vom deutschen demokratischen System? Bei der Beantwortung dieser Frage muss der gesellschaftliche Kontext dieser Entwicklungen berücksichtigt werden: bspw. die Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990. Sie lässt die Frage aufkommen, wie sich Denkmuster in einer Gesellschaft entwickeln, die zwei teilweise unterschiedlich sozialisierte Bevölkerungen vereinen muss. Dabei interessieren zehn Jahre nach der Wende gerade die Generationen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen für eine Betrachtung der politischen Überzeugungen, haben sie doch im Übergang zwischen Sozialisation in der ehemaligen DDR und in der Umbruchzeit nach der Vereinigung ihre ersten politischen Wertmuster und Einstellungen ausgebildet.