Buddhistische Wirtschaftsethik
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Der Buddhismus kann zur ethischen und ökonomischen Diskussion nicht nur einen originellen, sondern einen wirklich fundierten Beitrag leisten. Die buddhistische Wirtschaftsethik ist nicht erbauliche Zutat zum wirtschaftlichen Alltag oder eine leere moralische Hülle für eine zynische Wirklichkeit, sondern sie trifft als Erkenntnis ins Zentrum der blinden Dynamik ökonomischer Prozesse. Das versucht dieses Buch zu zeigen. Der Buddhismus ist „eine Wissenschaft des Geistes“, eine Wissenschaft, deren Wirklichkeit die Praxis der Erkenntnis ist. Diese Praxis entfaltet sich durch universelles Mitgefühl, Toleranz und Gewaltfreiheit; sie richtet sich aber gleichwohl gegen die vielfältigen Täuschungen, die das Handeln der Menschen scheinbar von blinden „Sachzwängen“ abhängig macht. Ohne eine spirituelle Perspektive bleiben die Erde und ihre Lebewesen in jenem heillosen Zustand, der sich global ausbreitet, solange weiter Egoismus, Konkurrenz, Zynismus und Blindheit die Wirtschaft und die Politik beherrschen. Es ist diese fehlende spirituelle Perspektive, die sozialistische und neoliberale Experimente in die Sackgasse führte. Spiritualität heißt im Buddhismus: Weisheit des Mitgefühls. Zu zeigen, dass und wie die Einheit von Erkenntnis und Ethik in der Wissenschaft und der Praxis der Wirtschaft möglich und not-wendend ist, macht den Kern des hier vorgelegten Entwurfs aus. Während die Wirtschaftswissenschaft von einer unveränderlich-egoistischen Menschennatur ausgehen, die sie im Modell des homo oeconomicus zu erfassen versucht, begreift die buddhistische Wirtschaftsethik den Egoismus als negative Gewohnheit, die sich verändern lässt. Der Egoismus gründet in einer fundamentalen Unwissenheit, auf deren Grundlage sich Gier und Aggression als dominierende Motivation entfalten. Diese „drei Gifte“ der Unwissenheit, der Gier und der Aggression entfalten sich in der Wirtschaft im Schein des Geldes, in der Geld- oder Profitgier und im Wettbewerb. Der Wirtschaftsprozess beruht also nach Auffassung der buddhistischen Wirtschaftsethik auf einer fehlgeleiteten Motivation. Veränderungen sind also nur möglich, wenn sich auch die Motivation aller am Wirtschaftsprozess Beteiligten ändert.
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Buddhistische Wirtschaftsethik, Karl-Heinz Brodbeck
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2002
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- Titel
- Buddhistische Wirtschaftsethik
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Karl-Heinz Brodbeck
- Verlag
- Shaker
- Erscheinungsdatum
- 2002
- Einband
- Paperback
- ISBN10
- 3832209905
- ISBN13
- 9783832209902
- Reihe
- Berichte aus der Philosophie
- Kategorie
- Philosophie
- Beschreibung
- Der Buddhismus kann zur ethischen und ökonomischen Diskussion nicht nur einen originellen, sondern einen wirklich fundierten Beitrag leisten. Die buddhistische Wirtschaftsethik ist nicht erbauliche Zutat zum wirtschaftlichen Alltag oder eine leere moralische Hülle für eine zynische Wirklichkeit, sondern sie trifft als Erkenntnis ins Zentrum der blinden Dynamik ökonomischer Prozesse. Das versucht dieses Buch zu zeigen. Der Buddhismus ist „eine Wissenschaft des Geistes“, eine Wissenschaft, deren Wirklichkeit die Praxis der Erkenntnis ist. Diese Praxis entfaltet sich durch universelles Mitgefühl, Toleranz und Gewaltfreiheit; sie richtet sich aber gleichwohl gegen die vielfältigen Täuschungen, die das Handeln der Menschen scheinbar von blinden „Sachzwängen“ abhängig macht. Ohne eine spirituelle Perspektive bleiben die Erde und ihre Lebewesen in jenem heillosen Zustand, der sich global ausbreitet, solange weiter Egoismus, Konkurrenz, Zynismus und Blindheit die Wirtschaft und die Politik beherrschen. Es ist diese fehlende spirituelle Perspektive, die sozialistische und neoliberale Experimente in die Sackgasse führte. Spiritualität heißt im Buddhismus: Weisheit des Mitgefühls. Zu zeigen, dass und wie die Einheit von Erkenntnis und Ethik in der Wissenschaft und der Praxis der Wirtschaft möglich und not-wendend ist, macht den Kern des hier vorgelegten Entwurfs aus. Während die Wirtschaftswissenschaft von einer unveränderlich-egoistischen Menschennatur ausgehen, die sie im Modell des homo oeconomicus zu erfassen versucht, begreift die buddhistische Wirtschaftsethik den Egoismus als negative Gewohnheit, die sich verändern lässt. Der Egoismus gründet in einer fundamentalen Unwissenheit, auf deren Grundlage sich Gier und Aggression als dominierende Motivation entfalten. Diese „drei Gifte“ der Unwissenheit, der Gier und der Aggression entfalten sich in der Wirtschaft im Schein des Geldes, in der Geld- oder Profitgier und im Wettbewerb. Der Wirtschaftsprozess beruht also nach Auffassung der buddhistischen Wirtschaftsethik auf einer fehlgeleiteten Motivation. Veränderungen sind also nur möglich, wenn sich auch die Motivation aller am Wirtschaftsprozess Beteiligten ändert.