Konstruktion und Erziehung
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Kaum eine andere aktuelle wissenschaftstheoretische Richtung bringt das Faktum der prinzipiellen Kulturabhängigkeit jeglichen Wissens so deutlich zur Geltung, wie die in Wien entwickelte Position des „Konstruktiven Realismus“ (CR). Dieser konstruktivistische Denkansatz - der auch zentral den Buchinhalt bestimmt - verschweigt bewusst nicht den unvermeidlichen „Zirkel“ von Forschungsgegenstand und Erkenntnismethode, sondern macht ihn zur Grundlage seiner epistemologischen Argumentation. Wie ein solches Unternehmen in erster Linie für die Erziehungswissenschaft, Bildungstheorie und Unterrichtsforschung von immenser Nützlichkeit sein kann, das wird in dieser Publikation von Experten erörtert. Gleichzeitig wird aber auch die „implizite Pädagogik“ im CR thematisiert, das intendierte Ziel der erfolgreichen Selbstreflexion wissenschaftlich Handelnder. Diese Zielsetzung erweist sich auch dann als unbedingte Notwendigkeit, wenn man die europäische Idee der „Wissenschaft“ vor ihrer totalen Selbstauflösung noch retten möchte. Eine Diskussion, die sich in diesem Sinne um das Verhältnis von konstruktivistischem Denken und pädagogischen Intentionen dreht, kann freilich keinen grossen Unterhaltungswert bieten. Die sechs internationalen Autoren dieses Buches sind aber individuell bemüht, die Ergebnisse ihrer speziellen Forschungen dem interessierten Leser auf hohem wissenschaftlichen Niveau zu vermitteln.