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Rüstungsindustrie transatlantisch?

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Der Autor setzt sich im vorliegenden Band kritisch mit der Globalisierungsthese auseinander. Er kommt zu dem Ergebnis, dass in der Rüstungsindustrie allenfalls von einer Regionalisierung innerhalb von Bündnissen gesprochen werden kann. Selbst die beabsichtigte Integration der national fragmentierten Rüstungsmärkte innerhalb der EU und die Bildung grenzüberschreitender Fusionen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den US-Konkurrenten, kommt nur schleppend voran. In dieser Situation denken die bereits fusionierten US-Rüstungskonzerne, die über eine entsprechend große Markt- und Finanzmacht verfügen, über transatlantische Allianzen mit europäischen Partnern mit dem Ziel nach, eine „Festung Europa“ mit gleichgewichtigen Gegenspielern zu verhindern und noch tiefer in den attraktiven europäischen Rüstungsmarkt einzudringen. Der komplexe Exportkontrollprozess der USA und die Verweigerung eines substanziellen Technologietransfers, größerer Beschaffungen aus Europa und der Finanzierung von Gemeinschaftsprojekten verhindern bisher eine engere transatlantische Rüstungskooperation. In USA gewinnt jedoch die Einschätzung an Boden, dass die Vorteile die damit verbundenen Risiken bei weitem überwiegen. Die Nettoeffekte einer Marktöffnung für die Beschäftigung sind aufgrund einer Vielzahl verschiedener Faktoren kaum zu quantifizieren, dürften aber für Europa eher positiv sein, weil die Größe des US-Marktes stärker wiegt als der Wegfall der bisherigen Protektion. Zunächst werden sich jedoch andere, weniger formelle Formen transatlantischer Kooperationen auf Unternehmensebene entwickeln. Denkbar wären eine produktbezogene Zusammenarbeit zwischen europäischen und amerikanischen Unternehmen oder die Bildung internationaler Bietergruppen, die sich an Ausschreibungen auf beiden Seiten des Atlantiks beteiligen. Langfristiges Ziel sollte nicht eine Konfrontation zwischen USA und Europa sein, sondern ein Wettbewerb zwischen transatlantischen Unternehmensgruppen, um den Protektionismus zurückzudrängen und auf den hochkonzentrierten Märkten wieder mehr Wettbewerb und Innovation zu schaffen. Zu dieser Thematik wurden in persönlichen Interviews - vor allem in den USA - Entscheidungsträger relevanter Unternehmen, der Verteidigungsministerien, der Gewerkschaften und unabhängige Wissenschaftler befragt.

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2004

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