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Zusammenfassung Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Modells zur Berechnung des Arbeitszeitbedarfes der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich. Als Basis für die Berechnungen dienten Daten aus der Agrarstatistik und Standardarbeitszeiten für die verschiedenen Betriebszweige. Da in der Agrarstatistik Angaben über die Produktionsverfahren und die Mechanisierung weitgehend fehlen, mussten für die einzelnen Betriebszweige in Abhängigkeit von der Betriebsgröße Standardverfahren definiert werden. In der Folge wurde den Standardverfahren in Abhängigkeit von der Mechanisierung eine Arbeitszeit zugewiesen und so eine Standardarbeitszeit für die verschiedenen Betriebszweige ermittelt. Die Arbeitszeiten wurden aus internationaler Literatur und eigenen Erhebungen entnommen. Der Standardarbeitszeitbedarf wurde in der Außenwirtschaft pro ha der entsprechenden Kultur und in der Tierhaltung pro Standplatz der jeweiligen Tierart ausgedrückt. Die einzelbetrieblichen Daten aus der Agrarstatistik umfassten INVEKOS 2004, die Agrarstrukturerhebung 1999, die Gartenbau- und Feldgemüseanbauerhebung 2004 sowie die Obstbauerhebung 2002. Ausgehend von den einzelbetrieblichen Daten aus der Agrarstatistik und den Standardarbeitszeiten für die verschiedenen Betriebszweige wurde für 171.971 Betriebe (inkl. Teilbetriebe und 9.116 Almen) ein einzelbetrieblicher Standardarbeitszeitbedarf errechnet. Er beträgt insgesamt 278,5 Millionen Arbeitskraftstunden (AKh). Ohne Weidewirtschaft fallen in der Außenwirtschaft 26% des österreichischen Standardarbeitszeitbedarfes an. Die Weidewirtschaft wurde der Wiederkäuerfütterung zugeordnet und ist daher in der Innenwirtschaft berücksichtigt. In der Außenwirtschaft haben der Ackerbau mit 7%, das Dauergrünland und der Weinbau mit je 6% die größte Bedeutung. Innerhalb des Ackerbaus haben der Getreidebau mit 45% des Standardarbeitszeitbedarfes und das Ackerfutter mit 22% die größten Anteile. Um die Wechselwirkung zur Tierhaltung berücksichtigen zu können, wurde die Düngung am Acker- und Grünland in einem eigenen Teilmodell berechnet. Sie macht 2% der gesamten Standardarbeitszeit aus. Beim durch Mahd genutzten Dauergrünland hängt der Arbeitszeitbedarf pro Hektar und Jahr stark von der Hangneigung ab. Er steigt von durchschnittlich 21 AKh bei einer Hangneigung 25% Forst (10%). Den höchsten Standardarbeitszeitbedarf bezogen auf die Reduzierte landwirtschaftlich genutzte Fläche weisen jene Gebiete auf, die sowohl in der Außenwirtschaft als auch in der Innenwirtschaft bezogen auf die Fläche einen hohen Standardarbeitszeitbedarf haben. Es sind dies vor allem Gebiete in den Hochalpen und Voralpen in Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Den höchsten Wert findet man im Mittleren Inntal, wo neben der Tierhaltung auch Feldgemüsebau eine relativ große Bedeutung hat. Der zweithöchste Wert wurde für die Wachau errechnet, wo Dauerkulturen dominieren. Die niedrigsten Werte wurden für ackerbaudominierte Gebiete mit relativ geringer Bedeutung der Viehhaltung, der Dauerkulturen und des Feldgemüsebaues errechnet. Mit dem Projekt konnte gezeigt werden, dass mit Hilfe von Standardverfahren und Standardarbeitszeiten für die in INVEKOS erfassten Betriebe ein Standardarbeitszeitbedarf errechnet werden kann. Allerdings muss ein Kompromiss zwischen dem Aufwand für die Datenerhebung und der Genauigkeit des Ergebnisses gefunden werden.
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Standardarbeitszeitbedarf in der österreichischen Landwirtschaft, Franz Handler
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2006
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- Titel
- Standardarbeitszeitbedarf in der österreichischen Landwirtschaft
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Franz Handler
- Verlag
- FJ BLT
- Verlag
- 2006
- Einband
- Paperback
- ISBN10
- 3902451033
- ISBN13
- 9783902451033
- Kategorie
- Wirtschaft
- Beschreibung
- Zusammenfassung Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Modells zur Berechnung des Arbeitszeitbedarfes der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich. Als Basis für die Berechnungen dienten Daten aus der Agrarstatistik und Standardarbeitszeiten für die verschiedenen Betriebszweige. Da in der Agrarstatistik Angaben über die Produktionsverfahren und die Mechanisierung weitgehend fehlen, mussten für die einzelnen Betriebszweige in Abhängigkeit von der Betriebsgröße Standardverfahren definiert werden. In der Folge wurde den Standardverfahren in Abhängigkeit von der Mechanisierung eine Arbeitszeit zugewiesen und so eine Standardarbeitszeit für die verschiedenen Betriebszweige ermittelt. Die Arbeitszeiten wurden aus internationaler Literatur und eigenen Erhebungen entnommen. Der Standardarbeitszeitbedarf wurde in der Außenwirtschaft pro ha der entsprechenden Kultur und in der Tierhaltung pro Standplatz der jeweiligen Tierart ausgedrückt. Die einzelbetrieblichen Daten aus der Agrarstatistik umfassten INVEKOS 2004, die Agrarstrukturerhebung 1999, die Gartenbau- und Feldgemüseanbauerhebung 2004 sowie die Obstbauerhebung 2002. Ausgehend von den einzelbetrieblichen Daten aus der Agrarstatistik und den Standardarbeitszeiten für die verschiedenen Betriebszweige wurde für 171.971 Betriebe (inkl. Teilbetriebe und 9.116 Almen) ein einzelbetrieblicher Standardarbeitszeitbedarf errechnet. Er beträgt insgesamt 278,5 Millionen Arbeitskraftstunden (AKh). Ohne Weidewirtschaft fallen in der Außenwirtschaft 26% des österreichischen Standardarbeitszeitbedarfes an. Die Weidewirtschaft wurde der Wiederkäuerfütterung zugeordnet und ist daher in der Innenwirtschaft berücksichtigt. In der Außenwirtschaft haben der Ackerbau mit 7%, das Dauergrünland und der Weinbau mit je 6% die größte Bedeutung. Innerhalb des Ackerbaus haben der Getreidebau mit 45% des Standardarbeitszeitbedarfes und das Ackerfutter mit 22% die größten Anteile. Um die Wechselwirkung zur Tierhaltung berücksichtigen zu können, wurde die Düngung am Acker- und Grünland in einem eigenen Teilmodell berechnet. Sie macht 2% der gesamten Standardarbeitszeit aus. Beim durch Mahd genutzten Dauergrünland hängt der Arbeitszeitbedarf pro Hektar und Jahr stark von der Hangneigung ab. Er steigt von durchschnittlich 21 AKh bei einer Hangneigung 25% Forst (10%). Den höchsten Standardarbeitszeitbedarf bezogen auf die Reduzierte landwirtschaftlich genutzte Fläche weisen jene Gebiete auf, die sowohl in der Außenwirtschaft als auch in der Innenwirtschaft bezogen auf die Fläche einen hohen Standardarbeitszeitbedarf haben. Es sind dies vor allem Gebiete in den Hochalpen und Voralpen in Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Den höchsten Wert findet man im Mittleren Inntal, wo neben der Tierhaltung auch Feldgemüsebau eine relativ große Bedeutung hat. Der zweithöchste Wert wurde für die Wachau errechnet, wo Dauerkulturen dominieren. Die niedrigsten Werte wurden für ackerbaudominierte Gebiete mit relativ geringer Bedeutung der Viehhaltung, der Dauerkulturen und des Feldgemüsebaues errechnet. Mit dem Projekt konnte gezeigt werden, dass mit Hilfe von Standardverfahren und Standardarbeitszeiten für die in INVEKOS erfassten Betriebe ein Standardarbeitszeitbedarf errechnet werden kann. Allerdings muss ein Kompromiss zwischen dem Aufwand für die Datenerhebung und der Genauigkeit des Ergebnisses gefunden werden.