Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Fleischwirtschaft
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Wie kaum eine andere Frage bewegt die Frage der Wettbewerbsfähigkeit seit Jahren Entscheidungsträger in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gleichermaßen. Die Fleischwirtschaft besitzt als Sektor der Agrar- und Ernährungswirtschaft eine große Bedeutung. Vor dem Hintergrund des weitgehend stagnierenden Fleischkonsums in Deutschland, dem erhöhten Wettbewerbsdruck durch ausländische Anbieter auf dem deutschen Markt, der ansteigenden Attraktivität ausländischer Märkte und der zu erwartenden weiteren Liberalisierung der Fleischmärkte, nimmt die Bedeutung von Kenntnissen über die internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Fleischsektors zu. Daher erfolgt im Rahmen der Abhandlung eine Analyse der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Fleischsektors. Während die deutsche Fleischwirtschaft nach wie vor und zum überwiegenden Teil in die europäischen Nachbarländer exportiert, wachsen Brasilien und China international zu immer wichtigeren Teilnehmern im Fleischmarkt heran. Methodisch stützt sich die Studie auf drei Analysen: Einen Vergleich innerhalb der EU-27 auf der Basis von Eurostat-Daten, einen Vergleich innerhalb der EU-27 auf der Basis von AMADEUS-Daten sowie einen internationalen Wettbewerbsvergleich auf der Basis von Außenhandelsdaten mithilfe des Trade Performance Index (TPI). Zusammenfassend wird deutlich, dass sich trotz der in den unterschiedlichen Untersuchungsansätzen zugrunde liegenden Stichproben, Bezugszeiträumen und (Teil-)Branchen Ergebnisse ergeben, die so oder so ähnlich auch erwartet werden können. Die USA führen das Ranking vor den südamerikanischen Ländern Argentinien und Uruguay an. Deutschland nimmt im Gesamtranking von 46 Ländern den 11. Platz ein. Für die Zukunft wird Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im Sektor Fleisch davon abhängen, inwieweit die Anwendung des Gesetzes zur Arbeitnehmerüberlassung angepasst wird, sich die Konzentration der deutschen Fleischwirtschaft fortsetzt oder sich Debatten um tiergerechte Haltungsformen und die Ethik des Fleischkonsums entwickeln.