Eine Referenzarchitektur für Wissensmanagementsysteme im industriebetrieblichen Datenmanagement
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Die Arbeit behandelt die Etablierung eines Wissensmanagementsystems für die betriebliche Querschnittsfunktion des Datenmanagements in Industrieunternehmen. Dieses ist erforderlich, um den steigenden Anforderungen zu begegnen, denen Industrieunternehmen aufgrund der Digitalisierung gegenüberstehen. Daten werden zum Befähiger vernetzter, digitaler Ökosysteme, in denen sie im Sinne von Gütern unter kontrollierten Bedingungen geteilt und bewirtschaftet werden. Vor diesem Hintergrund müssen Industrieunternehmen ein interdisziplinäres, unternehmensweites Verständnis ihrer Daten und deren Bewirtschaftung entwickeln, um diese effektiv einsetzen zu können und einen Mehrwert aus ihnen zu generieren. IT-Unterstützung ist unverzichtbar, um das dafür erforderliche, hochgradig im Unternehmen verteilte Wissen zu erschließen, konsistent zu integrieren und in betriebliche Entscheidungen und Handlungen einbeziehen zu können. Darauf aufbauend geht diese Arbeit den Forschungsfragen nach, wie ein Wissensmanagementsystem für das industriebetriebliche Datenmanagement gestaltet sein muss und welches Wissen in diesem Zusammenhang relevant ist. Dazu wird ein gestaltungsorientierter Forschungsansatz verfolgt, der einen engen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis vollzieht. Die Grundlagen für ein solches Vorgehen bilden ein Konsortialforschungsprojekt und die Möglichkeit zur Durchführung diverser Fallstudien in globalen Industrieunternehmen. Als zentrales Ergebnis schlägt die Arbeit eine Referenz-Informationssystem-architektur vor, die Wissensmanagementsysteme zur Unterstützung des industriebetrieblichen Datenmanagements beschreibt. Dies umfasst eine Datenarchitektur, die relevantes Wissen konzeptualisiert und ordnet, sowie eine Applikationsarchitektur, die Wissensmanagementsysteme funktional und strukturell spezifiziert. Für die Praxis ergibt sich dadurch ein Hilfsmittel für den Entwurf und die Bewertung solcher Systeme. Darüber hinaus wird ihr Geschäftsnutzen herausgearbeitet und durch Fallstudien empirisch belegt. Aus wissenschaftlicher Sicht liefert die entwickelte Architektur einen Beitrag in der Disziplin der Wirtschaftsinformatik, da sie die Gestaltung und den Einsatz einer spezifischen Art betrieblicher Informationssysteme im industriellen Umfeld behandelt. Darüber hinaus entstehen Erkenntnisse zum theoretischen Verständnis von Daten als Wirtschaftsgütern und zu einer wissensbasierten Perspektive auf sie.