„Die Sterne des Südens“ gehören zum Besten des großartigen Alterswerkes von Julien Green. Es ist der zweite Teil eines mehr als 2000 seitiges Südstaaten Epos, das sich durchaus mit Magret Mitchels „Vom Winde verweht“ messen kann. Der Roman kann für sich, also ohne „Aus fernen Länder“ (I) und „Dixie“ (III) gelesen werden. Der Leser findet sich am Vorabend des Sezessionskrieges bis zum Ausbruch der ersten Kampfhandlungen 1861. Mehrere großbürgerliche Familien mit Englischen aristokratischen Wurzeln finden in Südkarolina und Gergia zusammen und führen ein unbeschwertes Leben zwischen rauschenden Bällen und anderen Festlichkeiten. Kritiker haben versucht, das Werk auf einen Liebesroman zu reduzieren, aber nein die zentrale Figur, Elisabeth mit 26 Jahren zur Witwe geworden sucht zwar ständig neue Liebe und neues Glück, dabei wird sie immer wieder mit den politischen Verwicklungen zwischen den Nord- und Südstaaten konfrontiert. Ihr Umfeld ist durchweg patriotisch auf die Sache der Südstaaten ausgerichtet, wobei sie, anfangs noch völlig unpolitisch am Ende für die Sezession eintritt, immer mit der Hoffnung, dass es nie zu einem Krieg kommen soll. Julien Green beschreibt neben den privaten Beziehungen durchaus kompetent die historischen Geschehnissen, wobei reale historische Personen im Roman vorkommen. Die Präsidenten, Buchanan und Lincoln, General Lee und viele andere. Selbst mit Grundkenntnissen der US-amerikanischen Geschichte kann man noch etwas lernen.
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Julien Greens Alterswerk 'Sie hatte ihr violettes Taftkleid wieder angezogen und sah hinreißend aus, wie ihr der Spiegel bestätigte, in den sie einen letzten Blick warf. Selbstsicheren Schrittes ging die junge Witwe hinunter. Im Salon glaubte sie, sie müsse den Verstand verlieren. Vor ihr stand der schönste Mann, den sie je erblickt hatte - so schien es ihr wenigstens. Er war groß und breitschultrig und trug eine hellrote Uniformjacke mit eindrucksvollen Fangschnüren, an deren Ärmel sich geflochtene Tressen emporrankten.' - Die Figur der Elizabeth hat Julien Green seiner Mutter nachempfunden, und so wird dieser Süden zum Märchenland seiner eigenen Kindheit. 'Die knappen, skizzenhaften Bilder entsprechen der damaligen Wirklichkeit ebenso wie die großen Gemälde', schreibt Wolfgang Paul in der ›Berliner Morgenpost‹. 'Respekt vor diesem Alterswerk!' Julien Green wurde am 6. September 1900 als Sohn amerikanischer Eltern in Paris geboren, er wuchs zweisprachig auf und wurde protestantisch erzogen. 1916 konvertierte er zum Katholizismus. 1919 bis 1922 studierte er in Charlottesville/Virginia unter anderem Geschichte und Griechisch. Ab 1922 wieder in Paris. Bereits mit seinem dritten Roman, ›Leviathan‹ (1929) erlangte er Weltruhm. 1940-45 Emigrant in Amerika. Green starb am 13. August 1998 in Paris.
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Die Sterne des Südens, Julien Green
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- 1993
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- (Paperback)
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