Der letzte Freund
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„Tanger, kosmopolitische Stadt und internationale Zone, Stadt von Paul Bowles und Alan Ginsberg, von Jean Genet und Francis Bacon. Hier begegnen sich in den fünfziger Jahren zwei Jungen, der eine aus Fès, der fast noch mittelalterlichen Stadt, und der andere, Einheimische, der ihn in Schutz nimmt. Eine Freundschaft entsteht – gemeinsame Schulzeit während des Algerienkriegs, die ersten sexuellen Erfahrungen, das gemeinsam erfahrene Leiden unter der politischen Repression, im militärischen Erziehungslager, in dem einer dem andern das Leben rettet. Die Freundschaft übersteht die studien-, ehe- und berufsbedingten Trennungen ihrer Lebenswege, und der eine, der Arzt, übersteht die Arbeit in der Fremde des Nordens nur, weil der andere, der Lehrer, ihn auf dem Laufenden hält über das, was in der Heimat Tanger geschieht. Die Freundschaft dauert drei Jahrzehnte. Bis der eine tödlich an Krebs erkrankt, und er den anderen verstößt. „Ich wollte dir ersparen, mein Sterben mit mir zu teilen. Du warst der Spiegel, in den ich nicht schauen konnte, aus Schwäche, aus verletzter Eitelkeit vielleicht auch. Dein Gesicht hätte sich zwischen meine Krankheit und den Tod geschoben.“ Die beiden Freunde Ali und Mamed erzählen jeder ihre Version der Geschichte, und es ist, als ob sie nicht dieselbe erlebt hätten. Auf die Naivität und Fürsorge des einen antwortet der zerstörerische Egoismus des anderen. Ist die Freundschaft selbst ein Missverständnis? Dieser dichte kleine Roman zeigt das Porträt einer widersprüchlichen, ebenso archaischen wie modernen Gesellschaft. “