Herschel Feibel Grynszpan
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Am 9. November 1938 inszenierten die Nazionalsozialisten die so genannte 'Reichskristallnacht' – ein lang vorbereitetes Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland. Von offizieller Seite wurden die Ausschreitungen als 'spontane Reaktion' auf das Attentat des damals erst 17-jährigen Juden Herschel Grynszpan auf den NS-Diplomaten Ernst vom Rath in Paris dargestellt. Unter Verwendung authentischer, größtenteils bislang unveröffentlichter Dokumente hat Andreas Bareiß nun die wahren Hintergründe des Attentates recherchiert und spannend und lebendig nacherzählt. Im Mittelpunkt steht dabei die persönliche Geschichte des jugendlichen Attentäters. Aufgewachsen in Hannover, lebte Herschel in den 30er Jahren bei seinem Onkel in Paris. Im Homosexuellenmilieu traf er auf den deutschen Diplomaten, für den er sich alsbald als Strichjunge und Kontaktperson zur Schwulenszene betätigte. Vom Rath versprach Herschel dafür, sich für dessen in Deutschland lebende Familie einzusetzen, konnte sein Versprechen aber nicht halten. Als Herschel von der Deportation seiner Familie erfuhr, beschloß er, sich zu rächen.