Körperzeit

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Nach Unterwelt hat Don DeLillo in Körperzeit die intimsten zwischenmenschlichen Regungen eindringlich dargestellt. Ein Mann und eine Frau, der Filmregisseur Rey und die Konzeptkünstlerin Lauren, sitzen beim Frühstück in einem Haus. Jede alltägliche Bemerkung und Bewegung wird registriert, und es zeigt sich der Terror eines normalen Tages, der Wahnsinn der Routine. Diese Routine, Nähe und Entfremdung erinnert Lauren, nachdem ihr Mann sich umgebracht hat. Immer wieder hört sie ihre gemeinsamen, auf Band aufgenommenen Gespräche ab, die Protokolle ihrer verstörenden Liebe. Ihre Einsamkeit teilt sie mit dem geheimnisvollen Mr. Tuttle, einem kleinen Mann, den sie bereits vor Reys Tod im Haus gehört hat. Er wird zum Spiegel ihrer Gespräche und ihres Lebens mit Rey. Mit erbarmungsloser Selbstdisziplin entwickelt Lauren die Choreografie eines Stücks, in das ihre Erinnerungen und Gespräche mit beiden Männern sowie ihre tiefe Einsamkeit einfließen. Allein stellt sie auf der Bühne in Körperzeit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in verschiedenen stummen Rollen dar und wächst bei der Aufführung über ihre Erfahrungen hinaus. Körperzeit ist ein stilistisch prägnanter und intensiver Roman, der DeLillo von einer völlig neuen Seite zeigt.