Ludwig
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Wohl kaum ein Regent der vergangenen Jahrhunderte hat die Herzen und die Phantasie der Menschen so anhaltend beschäftigt wie der bayerische „Märchenkönig“ Ludwig II. Im Unterschied zu zahlreichen Biografien und filmischen Annäherungsversuchen an sein Leben zeigt dieser Roman den Menschen Ludwig, wie er gewesen sein, sein Leben, wie es sich abgespielt haben könnte. Basierend auf überlieferten authentischen Zitaten und Aufzeichnungen, eingebettet in historische Tatsachen, schafft die Autorin einen Gegenentwurf zum Klischee Ludwigs als weltfremdem Exzentriker und regierungsunfähigem Autisten. Es entsteht das plastische Bild eines zunehmend einsamen, unglücklichen, nur bedingt liebesfähigen Mannes, der, aufgrund seelischer Nöte seit frühester Kindheit, schon an weit geringeren Aufgaben als dem Führen eines Königreichs in umwälzenden politischen Zeiten scheitern musste. Daran kann auch Senta nichts ändern, eine junge Frau ohne Stand, die ihm in wechselseitiger Zuneigung verbunden ist. Als Adjutant getarnt, erlebt sie seinen Alltag und seine Launen, steht ihm mit scharfem politischem Verstand zur Seite, muss aber ihren gesellschaftlichen Weg schließlich an der Seite anderer Männer suchen, da Ludwig die Nähe zu ihr nur im Verborgenen zulässt. So erklärt sich auch des Königs distanzloses Schwärmen nicht nur für die Musik Richard Wagners, sondern auch für den Komponisten selbst. In der Verehrung für den genialen Musiker sublimiert Ludwig die Unmöglichkeit, wahre Liebe zu leben. Und übersieht dabei, dass auch sein vermeintlicher Freund Wagner nebst seiner Entourage rücksichtslos seine ganz persönlichen Interessen verfolgt.