Muckensturm
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Muckensturm ist ein Zeitroman und ein Polit-Krimi. Er schildert die schleichende Nazifizierung einer deutschen Kleinstadt nach 1933. Geschrieben im Jerusalemer Exil (1938 - 1940) auf der Basis von Tagebuchnotizen. Hintergrund sind Erlebnisse Paula Bubers in Heppenheim, dem Wohnort der Familie Buber. Mit feinem Gespür für die Verschiebung der politischen Kräfteverhältnisse schildert sie lokale Begebenheiten und Einzelschicksale. Der Name der Stadt ist eine Anspielung auf das antisemitische Hetzblatt „Der Stürmer“. Zunächst findet sich kein Verlag - auch in Amerika nicht, wo Thomas Mann sich auf die Bitte Martin Bubers hin um einen Exil-Verlag bemüht. Die Handlung beginnt mit dem Reichstagsbrand. In „Muckensturm“ verändert sich das Ortsklima. Braune Fahnen, ein Hakenkreuz aus Hülsenfrüchten als Schaufensterschmuck, ein im Kreuzstich gesticktes Führerbild, Schulkinder in braunen Uniformen, die Verwandlung des „Gasthofs zum Sternen“ in einen NS-Versammlungsort bei Tag, ein Bordell bei Nacht: Entwicklungen, die anfangs Heiterkeit erzeugen, erweisen sich bald als Vorboten der nahenden Katastrophe. Eine mysteriöse Sprengstoffexplosion aufgrund nächtlicher Waffenverschiebungen, erste Hausdurchsuchungen bei Kommunisten und Juden, der Boykott der jüdischen Geschäfte, Schwierigkeiten mit dem „Arier“-Nachweis auch bei Christen, Verhaftungen und Verhöre, Unfälle und Gewaltverbrechen zeugen vom Ende der Demokratie.