Simpel spricht sich aus
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Harlem, New York City, in den ersten Nachkriegsjahren. Jesse B. Semple, von Freunden „Simpel“ genannt, läuft alle paar Tage seinem Freund über den Weg. Egal ob an der Theke der Wishing Well Bar oder Ecke Lennox, 135. Straße, es gibt immer viel zu besprechen: Dabei geht es – höchst amüsant – um alltägliche Angelegenheiten wie seinen nie versiegenden Bierdurst und die Höhen und Tiefen mit den (Ex-)Geliebten Joyce und Zarita oder um gesellschaftliche Probleme der hartnäckigen Art. Ob nun Krieg oder Liebe die Themen der Dialoge sind, auf eine gehörige Portion Kritik an Unterdrückung und Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung verzichtet Simpel nie. Dieser bittere Beigeschmack macht auch den Reiz des Romans aus. Locker und leicht wird von Problemen erzählt, die, obwohl seit dessen Ersterscheinung im Jahr 1950 fast sechzig Jahre vergangen sind, noch immer nicht der (blutigen) Vergangenheit angehören. Mit seinem als Serienroman im Chicago Defender veröffentlichten Text kritisierte Hughes durch die Stimme seiner berühmtesten Figur, dem vermeintlich einfach gestrickten Simpel, Rassendiskriminierung und die Unterdrückung der Schwarzen in den USA.