Eliza im Netz
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»Eliza im Netz« erzählt den bizarren Fall des Rainer Somberg im Stil einer literarischen Therapiegeschichte. Somberg ist ein scheinbar gefestigter Familienvater, der seine Traumfrau erst im mittleren Alter kennengelernt hat. Als er sie auf einer pornografischen Laienwebsite entdeckt, bricht sein Weltbild wie ein Kartenhaus zusammen. Erstmals lässt er sich auf die Hilfe eines Psychoanalytikers ein. In der Auseinandersetzung mit diesem verdeutlicht Somberg sich sukzessive seine Projektionen, Idealisierungen und narzisstischen Züge, um über die Aufarbeitung bisheriger Beziehungen schließlich ein gereifteres Verhältnis zu seiner Frau zu entwickeln. Wolf-Detlef Rost legt dabei ein überraschend emotionales Bild von Männlichkeit vor. Gemeinsam mit dem durchaus skeptischen Patienten Somberg wird auch der Leser an Begriffswerk und Praxis der Psychoanalyse herangeführt. Damit schlägt das zwischen Fallbericht und Roman einzuordnende Buch eine Brücke, über die selbst Leser mit Vorbehalten zu der ebenso aktuellen wie einfühlsamen Erzählung finden.