Elfriede Jelinek spielt Gameboy
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Dieser Erzählband versammelt Kurzgeschichten von Andrea Stift, die in den letzten sechs Jahren entstanden sind und deren Zusammenstellung gemäß dreier Kategorien aus Sicht der Autorin gerade auch im Zusammenspiel der einzelnen Texte neue Verbindungen, Wechselwirkungen und Perspektiven schafft. Daher spielt es auch keine Rolle, dass einige der Texte bereits verstreut in Literaturzeitschriften erschienen sind, v. a. auch in den Manuskripten (was an sich schon ein gewisses Gütesiegel bedeutet, ebenso wie Elfriede Jelineks großzügige Sanktionierung des Titels der Sammlung). All dies gibt auch Hinweise auf den literarischen Ort der Geschichten, die sich in sorgsam durchgearbeiteter sprachlicher Form mit den eher düsteren, abgründigen Seiten des Lebens beschäftigen, das Böse, Hinterhältige und Gemeine hinter unseren biedermeierlich glattpolierten gesellschaftlichen Fassaden bloßlegen und sich aktuellen Themen wie Kindesmissbrauch usw. widmen. Diese in dieser Form einzigartige Verbindung von literarischer Qualität mit unaufdringlich decouvrierender Gesellschaftskritik im Rahmen häppchenweise konsumierbarer (und auch nur so verkraftbarer) Kurzprosa, die sich dennoch zu einem breitgefächerten, panoramischen Soziogramm österreichischer Wirklichkeit fügen, machen diesen Band zu einem unverwechselbaren literarischen Ereignis.
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