An den Rand des Dorfes
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„Inventur“ – die Beschreibung einer Stube, eine Aufzählung des Sichtbaren, in der Aneinanderreihung, Verdichtung der Einzelheiten, das Persönlichkeitsbild der hier Wohnenden; diese Schilderung, Abschilderung, die zugleich Szene und Erzählung wird, gibt ihrerseits beispielhaft das Persönlichkeitsbild des Schreibenden. „Er lässt Menschen so reden, wie sie eben reden.“ So sagte ein Kritiker von Mitterers Texten. Und so einfach scheint es auch zu sein, was Mitterer macht: er schreibt auf, was er erlebt, sieht, hört, Interieurs, Dialoge, Begebnisse, er schreibt auf, was er findet. Aber er erlebt und findet das, was sein Engagement bestätigt, immer von neuem, sein Engagement für Menschen in einer kleinen Welt, für den Hilflosen, den Nicht- oder Wenig-Belehrten, den Einfachen, den Unterdrückten, den, der an den Rand des Dorfes verwiesen ist. Auch für den, der sich in seiner kleinen Welt behauptet und Recht behält gegenüber dem Außen, dem Fremden. Mitterer erzählt in zwei Sprachebenen, und der Dialekt, den er spricht oder sprechen lässt, macht plötzlich klar, wie stark Sprache sein kann: Felix Mitterer ist ein Autor, der sein Milieu kennt und der den Dramatiker auch dort nicht verleugnet, wo er erzählt.
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