Bewegtes Leuchten
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Mit nur 39 Jahren stürzte sich Jean-Pierre Schlunegger 1964 von einer Brücke oberhalb von Vevey in die Tiefe; vergeblich hatte er gegen den inneren Zwang gekämpft, sich im gleichen Alter wie sein Vater das Leben zu nehmen. Früh beeinf lusst von Hölderlins Sprachschönheit, veröffentlichte der Waadtländer innert zehn Jahren vier Lyrikbände, in denen er immer wieder Dunkelheit und Ängste überwindet und in kraftvoll-sinnlichen, oft ungewohnten Bildern auch die Liebe, die Musik und die Schönheit der Natur beschwört. Dabei überrascht er durch einen eigenen, unverkennbaren Ton, eine fast erschreckende Aufrichtigkeit. Um Schlunegger zu lesen, müsse man 'sich reinigen, die Literatur vergessen, sich neu in sein Werk vertiefen, sich der Stimme, die sich erhebt, hingeben', schrieb Richard Garzarolli bereits 1968. Ein halbes Jahrhundert nach seinem tragischen Tod wird der zu Unrecht vergessene Poet nun erstmals in einer repräsentativen Auswahl von 77 Gedichten dem deutschsprachigen Publikum vorgestellt.
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