Die harmlosen Abenteuer des Herrn von Roggersbach

„Es ist nicht so, dass der Ungesellige oder Unbeteiligte, idiotes im sozialen Sinn, bereits identisch wäre mit dem Kyniker oder gar dem Debilen. Er bleibt zuvörderst staatsbürgerlich, jedoch mit dem Anspruch, sein Beteiligtsein mit einer aufs äußerste gespannten Empfindlichkeit auszuüben.(...) Er dreht sich wie eine abgerissene Rose im Flußstrudel zielstrebiger Menschen - Menschen im Konsens. Eingemeindete, Zugehörige eines wundersamen Einvernehmens. Der idiot savant, wie man zuerst den Autisten nannte, wäre als Begriff zu entlasten und vielleicht wieder verwendbar für jene Abenteurer, die anders verbunden sind als nur untereinander. Die Verwilderung beginnt. Le vieux sauvage. Noch einmal ausgesetzt. Er sucht in der Wildnis seinen Anbeginn. Schneisenschlagend. Botho Strauss Schrey schlägt Schneisen durch Roggersbachs zusehends verwilderndes Leben, das im Extrem Herz und Verstand und dessen ganze Person (und nicht nur die Maske) restlos verzehrt -in locker aufeinander bezogenen Geschichten, die der Unendschiedenheit verpflichtet sind und mit jedem Akt eines Offenbarwerdens einen tilgenden Schleier über den vorausgegangenen Erfahrungsstand senken; deren kunstvoll präparierte Pointe die Revelatio ihres Nichtvorhandenseins ist.