Flut
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Eine Flut war offenbar über dieses Land hereingebrochen, ohne daß jemand je daran gedacht hätte, Dämme zu bauen. Eine Flut ... traf dieses Paradies ... in seiner ... trägen Selbstzufriedenheit. Und das Erwachen glich einem Aufschrei, war Entsetzen über die Frechheit der Welt, die es gewagt hatte, ungefragt eine Schwelle zu überschreiten, die bis dahin doch wohl nur Auserwählten als Tor hatte dienen dürfen. Die unwürdigen Lebensbedingungen im Heimatland, die Angst auf der beschwerlichen Flucht und nun das bange Warten auf den Asylbescheid – als wenn das nicht Belastung genug wäre, sehen sich Miriam und ihre Familie der Arroganz und dem Mißtrauen in der schweizerischen Bevölkerung ausgesetzt. Anna, Schweizerin und Nachmieterin der Familie, findet Miriams Aufzeichnungen oben auf dem Küchenschrank, und beim Lesen wird ihr Weltbild auf den Kopf gestellt. Ihre Gedanken, ihr Umgang mit dem unter die Haut gehenden Schicksal, ihre Vorurteile und Wut gegenüber »den Ausländern« sowie der allmähliche Sinneswandel werden in eindrücklichen, tief zu Herzen gehenden Worten im Wechsel mit Miriams Erlebnissen geschildert.