Curnicea
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*Die Aromunen (Mazedo-Romanen) sind die Nachfahrer autochthoner, beginnend mit dem Jahr 148 vor Christus romanisierter Bevölkerungsgruppen des Balkans (Makedonier, Thraker, Illyrer, Hellenen), als Rom die Provinz Macedonia einrichtete, die auch die Regionen Epirus und Thessalien umfasste. Die Aromunen machen zurzeit eine Gruppe von mindestens einer Million aus und leben in ihren Herkunftsgebieten (Griechenland, Albanien, Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, Bulgarien) und in der Diaspora, beginnend mit dem 18. Jahrhundert in Serbien, Mitteleuropa, Amerika, Australien und nach 1926 in Rumänien. Nach dem Fall des Osmanischen Reichs wurde Mazedonien durch den Frieden von Bukarest 1913 unter den neuen Nationalstaaten aufgeteilt (Griechenland 50%, Serbien 40%, Bulgarien 10 %). Diese Teilung hatte für die Aromunen katastrophale Folgen, die sich nun mehr in mehrere Staaten mit vollkommen unterschiedlichen nationalen Rechtssystemen befanden. Das Aromunische ist eine romanische Sprache mit starken griechischen Einflüssen in der Lexik und bildet zusammen mit dem Rumänischen, Meglenitischen und Istroromanischen die Gruppe des Balkan- oder Ostlateinischen. Die Aromunen sind als eigene Ethnie in keinem Staat, in dem sie leben, anerkannt und das Aromunische macht einen raschen Prozess des Sprachwunds durch. Lediglich in der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien sind die Aromunen in der Verfassung als „Teil des aromunischen Volkes anerkannt“. Die parlamentarische Versammlung des Europarates in Straßburg hat mit der „Empfehlung 1333 für die aromunische Sprache und Kultur“ ein Dokument anerkannt, das auch von den Parlamenten in den Balkanstaaten unterzeichnet, aber das noch nicht in Praxis umgesetzt wurde.