Lange Schatten einer dunklen Nacht - auf der Flucht
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Christoph sorgt sich wegen der Propaganda für den Clash of Civilizations und, als derselbe Samuel Huntington im Dezember 1996 im Interview mit dem Hamburger Abendblatt dafür wirbt, Europa müsse sich mit den USA gegen China verbünden, ahnt er, daß es nicht nur akademische Sprüche sind. Diesem Hirngespinst von fortwährenden globalen Kriegen setzt er in Gedanken die Idee vom Dialog der Kulturen entgegen, die Idee einer Interkulturellen Zusammenarbeit. Schon fünfzehn Jahre früher hat er seine sicher geglaubte Anstellung als Lehrer begraben müssen. Als Kind verführt und sexuell mißbraucht sowie mit einem Redeverbot eingeschüchtert worden, setzt sich in ihm die Überzeugung fest, es müsse etwas getan werden, um Mißbrauch zu verhindern, Mißbrauchsopfern zu helfen. Aus diesem Mißbrauch und dem Redeverbot hat sich eine massive Sprechstörung entwickelt, die ihn jahrzehntelang beruflich immer wieder scheitern läßt. Nach einigen Jahren, die er sich mit Jobs als Koch durchgeschlagen hat, gerät er zufällig beruflich in die Flüchtlingsarbeit und engagiert sich für die Asylsuchenden, die er als Opfer ansieht. Er kann die alten Blockaden, soweit es sein Sprechen angeht, nach und nach auflösen, aber seine Sicherheit gewinnt er vor allem in seiner Arbeit. Durch seine Arbeit mit Asylsuchenden wird ihm gewiß, seine alten Sorgen waren begründet, in der Welt stimmt eine ganze Menge nicht. Der Krieg gegen Serbien und später gegen Afghanistan und den Irak spülen neue Flüchtlingsscharen ins Land, und als dann von ihm betreute junge Afrikaner immer häufiger verschwinden, entführt oder ermordet werden, entschließt er sich und gibt seine Arbeit in Hamburg auf. Selber verfolgt von einer Bande von Drogengangstern und Schleppern, begibt er sich auf die Suche nach seinen entführten Schützlingen.