Die Unberührbaren
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Ronan de Guer hat ein Geheimnis. Man hat den Endzwanziger verfrüht aus dem Gefängnis entlassen, wo er eine zehnjährige Haftstrafe verbüßt hat. Er hatte als jugendlicher Hitzkopf und leidenschaftlicher Anhänger der Bewegung «Keltische Front» einen Polizeibeamten erschossen und war wegen Mordes verurteilt worden. Zu all dem Schrecklichen kam, daß seine Braut, Catherine, die ein Kind von ihm erwartete, kurz nach seiner Verhaftung Selbstmord beging. Jetzt kennt er nur noch eines: sein Geheimnis, das er niemandem mitteilen kann, diesen geheimen Plan, den er, wenn er erst einmal seine volle Gesundheit zurückgefunden hat, in die Tat umsetzen wird. Auch Jean-Marie Quéré hat ein Geheimnis, das er auch in den beinahe zehn Jahren seiner Ehe für sich behalten hat und das, so nimmt er jedenfalls an, nur ein einziger Freund von ihm kennt, dem er in regelmäßigen Briefen sein Herz ausschüttet. Dieses Geheimnis bedrückt ihn mehr als die nun schon chronisch gewordene Arbeitslosigkeit. Er wagt schon gar nicht mehr, auf eine Änderung dieses Zustandes zu hoffen, denn jedesmal, wenn er tatsächlich wieder einmal eine Stellung gefunden hat, treffen seit kurzem dort anonyme Briefe ein, die ihn zwingen, seine neue Position selber zu beenden. Ronan und Jean-Marie machen es ihrer Umwelt nicht leicht. Sie stoßen die Menschen vor den Kopf, die es gut mit ihnen meinen, aber andererseits würden sich diese Menschen voll Abscheu von ihnen wenden, wenn sie ahnten, was jeder von ihnen in der Tiefe seines Herzens als Geheimnis mit sich herumträgt.