Die schwindende Stadt
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Die mächtigen Schwingen der Einsamkeit, der Trauer und Verzweiflung sind Pavle Goranovićs Gedichten bestens vertraut, ebenso wie die raren Momente von Glück und Erfüllung. Der Autor weiß um die Nichtigkeit von Welt und Sprache angesichts des eigenen Todes: Er weiß aber auch um die Kraft, die sich daraus schöpfen lässt, denn «Leiden steht vor jeder Möglichkeit der Verwandlung«. Diesen schwer fassbaren existentiellen Momenten nähern sich die Gedichte über Erinnerungen an die Liebe zu Frauen, an einen Ursprungsmoment in der Jugend oder die alles übersteigende, grundlose Freude auf Reisen. Und sie klagen zugleich über die Abwesenheit des Moments in einer sich zunehmend aus den Augen verlierenden Gesellschaft. »Ihr Menschen, es bringt uns einander näher, dass wir den Augenblick teilen, den wir, mitten im sinnlosen Alltag, im Kosmos verbrachten.« Goranović spiegelt sich auch in ihm seelenverwandten Dichtern und Denkern wie Horaz, Petrarca, Kierkegaard, Pessoa, Musil, Cioran, Borges oder Ferlinghetti – und führt mit ihnen, über die Jahrhunderte hinweg, ein Gespräch über den kostbaren schmerzlichen und freudigen Moment, das Schweben im Vers, im Tod und in der Liebe.