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Kajzer

Mein Familienerbe und das Abenteuer der Erinnerung

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Ein Memoir voller „Herz, Humor und Intelligenz“ (Joshua Cohen) – Menachem Kaiser begibt sich auf Schatzsuche und findet sein Familienerbe. Die Geschichte seiner eigenen Familie hatte den in Toronto geborenen Menachem Kaiser nicht sonderlich interessiert, ehe er nach Polen aufbrach, ins ehemalige schlesische Industriegebiet. Dort besaßen seine Vorfahren einst ein Mietshaus, das von den Nazis enteignet wurde; Versuche einer Restitution waren bisher gescheitert. Und plötzlich befindet man sich inmitten einer abenteuerlichen Ermittlung, begleitet den Erzähler zu skurrilen Schatzsuchern, durchforscht mit ihm Keller und Tunnel, läutet an fremden Türen, beauftragt eine mysteriöse Anwältin … Vergangenheit und Gegenwart kommen einander in diesem ganz und gar außergewöhnlichen Erinnerungsbuch nahe. Was bedeutet es, ein Erbe anzunehmen, und gibt es überhaupt so etwas wie historische Gerechtigkeit?

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Kajzer, Menachem Kaiser

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Erscheinungsdatum
2023
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Sehr gut
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Anke W.

"Der Bodensatz, die Scherben der Geschichte, findet seine Form im Narrativ, in oft unwahrscheinlichen und nicht verifizierbaren Geschichten, aber Wahrscheinlichkeit und Verifizierbarkeit sind nicht wirklich das Thema. Es ist Mythos, Mysterium. Es ist eine erzählende Form der Frage: Was ist hier geschehen?" Mir gefällt der originale Titel auch sehr, den er gibt gut wieder, was einem in diesem Buch erwartet: "Plunder. A memoir of Family Property and Nazi Treasure" Mir gefällt die Sprache des Autors. Alles ist sehr genau geschildert und es ist spannend sich an der Seite eines amerikanischen Juden auf die Suche nach dem ehemaligen Familienbesitz in Polen zu machen. Seine räumliche und zeitliche Distanz zum Krieg lassen ihn die Geschehnisse wie einen Touristen und einen direkt Betroffenen zugleich erleben. Zudem befasst er sich auch ganz übergeordnet mit den Begriffen Wahrheit, Mythos, Geschichte und Erinnerung. Besonders der Ausflug zu den/mit den Schatzjägern (Projekt Riese, Der goldene Zug etc) ist sehr skurril und eröffnet eine ganz neue Perspektive bzw. einen anderen Umgang mit der Geschichte. "Der zweite Weltkrieg ist psychisch leichter zu ertragen, wenn es um Anti-Schwerkraft und Zeitreisen geht statt um Gaskammern und Leichenberge." Auf jeden Fall eine Lektüre, die sich von dem, was ich normalerweise so lese, abhebt und mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.