Schlief ein goldnes Wölkchen
Autoren
Mehr zum Buch
Fünfhundert Kinder aus einem Moskauer Waisenhaus werden im Sommer 1944 in den zwangsweise entvölkerten Kaukasus landverschickt. Unter ihnen Saschka und Kolka. Die elfjährigen Zwillinge, einerseits durch Krieg und Kinderheim zu pfiffigen, mit allen Wassern gewaschenen kleinen Gaunern erzogen, andererseits noch voller Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Liebe, erhoffen vor allem eins – endlich ihren quälenden Hunger stillen zu können. Zunächst glauben die unzertrennlichen Brüder den Versprechungen der Erwachsenen, die Reise führe in ein Paradies. Doch bereits ihre Ankunft in de blühenden, reichen Land wird von bedrohlich wirkenden Detonationen in den nahen Bergen begleitet. Bewaffnete Tschetschenen, die der Aussiedlung entfliehen konnten, setzten sich erbittert gegen die russischen „Kolonisatoren“ zur Wehr. Ihre Rache trifft auch Unschuldige. Bei einem ihrer Überfälle werden fast alle Kinder getötet. Nur Kolka überlebt das Massaker, ihn rettet ein tschetschenischer Junge. Erst 1987 konnte Pristawkins bereits 1982 geschriebener Roman erscheinen, und zwar in einer gekürzten Fassung. 1992 erschien bei Volk & Welt die erste vollständige deutsche Fassung, der diese Taschenbuchausgabe folgt. Der Roman handelt von zwei Moskauer Waisenkindern, die während des Krieges in den Kaukasus gebracht werden und dort in den Strudel blutiger Ereignisse geraten. Mit diesem erschütternden Roman über die Folgen der Stalinschen Nationalitätenpolitik erlangte Pristawkin Weltruhm.