Spuren einer stillen Revolution
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Chaim Seeligmann, 1912 in Karlsruhe geboren, Historiker, Ehrendoktor der Universität Bielefeld, lebt seit Mitte der 30er Jahre im Kibbuz Givat Brenner in Israel und lehrt am Forschungsinstitut der Vereinigten Kibbuzbewegung „Yad Tabenkin“. Er, der Agnostiker, ist seit vielen Jahren mit Katholiken in Deutschland verbunden. Seit 1985 hat Chaim Seeligmann immer wieder die Katholische Integrierte Gemeinde in Deutschland besucht. Die bei ihr gehaltenen Vorträge verdienten, einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden. Im vorliegenden Band, mit dem die „Urfelder Reihe“ fortgeführt wird, sind Beiträge des Kibbuz-Mitgliedes gesammelt, die helfen, die Identität des Jüdisch-Christlichen neu freizulegen. Sechs Vorträge sind durch viele Zwischenüberschriften sehr leserfreundlich aufbereitet: Über den säkularen Messianismus. – Anarchistische Gedanken im Kibbuzleben. – Rabbi Jehuda der Fromme und seine Schüler. – Aus dem jüdischen Mittelalter in Deutschland. – Rabbi Nachman von Bratzlav. Eine Anstiftung zur „Dreistigkeit“.– Die jüdische Jugendbewegung – Eine Wurzel der Kibbuzim. – Die jüngste Entwicklung in der Kibbuzbewegung. Ein säkularer Jude bringt hier in säkularer Sprache einige Kernbegriffe jüdischer Tradition dem Verstehen neu nahe: Vision und Auftrag, Freiwilligkeit und Nichtanpassung, Verwirklichung und Gemeinschaft. Im Vorwort zeichnet Dr. Bernhard Koch, Freund des Autors, Konturen der Biographie von Chaim Seeligmann: „Er ist nicht ein Theoretiker, der Thesen verficht, er ist vielmehr Botschafter einer Tradition, die am Berg Sinai ihren Anfang nahm, die seither in immer neuer Weise auf die Verwirklichung wartet und die in unserem Jahrhundert gewaltsam ausgelöscht werden sollte“ (S. 17). Zu diesem Buch sollte greifen, wer sich dem Gespräch mit Juden und Christen verpflichtet weiß, wer sich als Freund der Kibbuz-Bewegung versteht, wer sich für den Austausch unter Gemeinschaftsbewegungen unseres Jahrhunderts interessiert. Für Historiker und Pädagogen ist es „Pflichtlektüre“. Im Herbst 2002 ist die Autobiographie von Chaim Seeligmann erschienen, ebenfalls im Verlag Urfeld: Es war nicht nur eine Traum. Autobiographische und kibbuzgeschichtliche Skizzen (ISBN 3-932857-29-1).
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