Der Zölibat des Weltpriesters zwischen Ideologie und Theologie
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In der Diskussion um den Zölibat wird nach dem Zölibat als Charisma und nach seiner Bedeutung für die Kirche gefragt. Oft geht es jedoch lediglich darum, wie die rechtliche Bindung des priesterlichen Dienstes an die Entscheidung für den Zölibat zu werten sei. In der Beantwortung dieser Frage verdrängt nicht selten das ideologisch gerechtfertigte Interesse die an der Sache orientierte Argumentation. Der Autor befragt die verschiedenen Diskussionsbeiträge daraufhin, wieweit es gelingt, zu einer Theologie des Zölibats und zu theologischen Aussagen über das Zölibatsgesetz zu kommen, und inwieweit ideologisch argumentiert wird. Zunächst bietet das Buch einen Überblick über die Argumente, die für oder gegen die Verbindung von Zölibat und Priestertum vorgebracht wurden und werden. Dabei kommen die Positionen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vertreten wurden, das Zweite Vatikanische Konzil und die Argumente unserer Tage ausführlich zur Sprache. Dann werden mit Hans Urs von Balthasar und Karl Rahner zwei Theologen vorgestellt, die den Zölibat im Kontext eines systematischen Gesamtkonzepts behandeln. Der Blick auf die Fragestellung, ob die Zölibatsdiskussion ideologisch oder theologisch geführt wird, ernüchtert: Die überwiegende Zahl der Beiträge zu dieser Frage ist ideologisch. Martin Weitz begnügt sich nicht mit dieser Feststellung, sondern weist auf Felder hin, in denen die Diskussion theologisch geführt werden kann und sollte.