Kant und der Katholizismus
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Die Geschichte der Wirkung von Kants Philosophie auf ihre katholische Leserschaft und die kirchlichen Amtsträger war uneinheitlich und facettenreich. Anfangs überwogen die positiven Stellungnahmen. Das Verbot der Kritik der reinen Vernunft, die am 21. Juni 1827 auf den Index librorum prohibitorum gesetzt wurde, behinderte dann aber nachhaltig die angemessene Auseinandersetzung mit Kants Werk. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Kant zum Hauptfeind des zusehends neuscholastisch geprägten katholischen Lehrsystems, wobei ihm Subjektivismus und Skeptizismus unterstellt wurden, Haltungen, die er selbst bekämpft hatte. Nur zögerlich hat sich das Verhältnis der katholischen Öffentlichkeit zu Kant im Verlauf des 20. Jahrhunderts entspannt. So wurde Kant als Metaphysiker neu entdeckt. Ausstellung und Katalog dokumentieren diese wechselhafte Geschichte der katholischen Rezeption Kants in den vergangenen 200 Jahren.