Cranach und Dresden
Autoren
Mehr zum Buch
Die Arbeit gliedert sich in die drei Hauptteile „Sammlungsgeschichte“, „Exemplarische Werke“ und „Anhang“. Ein erster Abschnitt zur Sammlungsgeschichte beleuchtet die Verbindungen zwischen der Cranach-Werkstatt und dem albertinischen Hof. Unmittelbar nachdem Cranach d. Ä. als Hofmaler nach Wittenberg kam, lassen sich erste Kontakte zum albertinischen Zweig des Hauses Wettin nachweisen. Die Cranach-Werkstatt führte repräsentative Aufträge für Herzog Georg den Bärtigen und später für alle seine Nachfolger auf dem albertinischen Herzogs-/ Kurfürstenthron aus. Das enge Verhältnis hat entscheidenden Einfluss auf die Sammlungsgeschichte, die mit der Gründung der Kunstkammer durch Kurfürst August im Jahr 1560 beginnt. Die Betrachtung der Geschichte der Dresdener Gemäldesammlung erfolgt immer mit besonderem Focus auf die Cranach-Werke und ihrem Weg von der kurfürstlichen Kunstkammer über die königliche Gemäldegalerie bis hin zu den Staatlichen Kunstsammlungen heute. Genauer untersucht werden Zu- und Abgänge von Cranach-Bildern, ihre Stellung und die sich wandelnde Wertschätzung innerhalb der Sammlung. Der zweite Abschnitt der Sammlungsgeschichte befasst sich mit außergewöhnlichen Bestandsbewegungen, denen jeweils ein eigenes vertiefendes Kapitel gewidmet ist. Vorangestellt wird der Ankauf des Cranach-Nachlasses Ende des 16. Jahrhunderts, der für die Cranach-Forschung einen einmaligen Vorgang darstellt. Eine umfassende Beleuchtung der Ereignisse, bei denen immer wieder größere Kontingente von Cranach-Gemälden die Sammlung verließen, dient dem Ziel, sowohl die Vorgänge zu klären, als auch gesicherte Aussagen über die für Dresden verloren gegangenen Bilder zu gewinnen. Im zweiten Teil der Arbeit werden exemplarisch Cranach-Werke aus dem heutigen Bestand besprochen. Die dabei getroffene Auswahl erfolgte unter dem Gesichtspunkt, dass die Erkenntnisse zu den einzelnen Bildern auch Rückschlüsse auf den heutigen Bestand und die Sammlungsgeschichte zulassen. Mit der kunsthistorischen Erforschung ging eine für die Dresdener Bilder erstmalige genauere technologische Untersuchung einher, die wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise der Cranach-Werkstatt möglich machte. Dazu gehörten dendrochronologische Analysen, Rückseitenbetrachtungen und vor allem infrarot-reflektografische Untersuchungen. Einer Zusammenfassung der Ergebnisse folgt der Anhang, der neben anderem ein Verzeichnis der 58 Cranach-Werke enthält, die sich heute noch in der Gemäldegalerie Alte Meister befinden. Danach ist der ehemalige und mit 169 Werken bisher in seinem Reichtum völlig unbekannte Bestand detailliert erfasst.