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Computergestützte Optimierungsmodelle als Instrumente einer unternehmenswertorientierten Rechnungslegungspolitik

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Christian Reibis beschäftigt sich mit der Konzipierung leistungsfähiger rechnungslegungspolitischer Entscheidungsmodelle, die zur zieloptimalen Gestaltung des Jahresabschlusses sowie zur Finanz- und Jahresabschlussplanung eingesetzt werden können. Es handelt sich dabei um simultane Optimierungsmodelle, die die bei der Erstellung des Jahresabschlusses auftretenden Entscheidungsprobleme bezüglich der Ausübung der gesetzlichen Wahlrechte und Ermessensspielräume einer alle Ziele berücksichtigenden computergestützten Berechnung zugänglich machen. Nach der Aufstellung eines Zielplans mit übergeordneter Zielfunktion (z. B. Jahresergebnismaximierung, Steuerbarwertminimierung) und einzuhaltenden Kennzahlenniveaus als Nebenbedingungen (z. B. Mindesthöhe für Eigenkapitalrendite, Liquiditätsgrad oder Cash Flow) sowie der Quantifizierung der zur Verfügung stehenden Aktionsparameter ermittelt das Modell omatisch die optimale Lösung. Diese gibt an, wie die Gestaltungsspielräume auszuüben sind. Dabei werden auch die Auswirkungen der Ausschüttungen und der Ertragsteuern erfasst. Durch die Erfassung zahlreicher Besonderheiten (z. B. Einbindung der aktienrechtlichen Vorschriften zur Dotierung der Rücklagen und der steuerrechtlichen Regelungen zur Ausschüttung von Altrücklagen sowie steuerrechtlicher Verlustrückträge) wird eine weitgehende Annäherung an die unternehmerische Realität erreicht. Die Modelle haben einen zeitlichen Betrachtungshorizont von vier Perioden, damit die Auswirkungen der Entscheidungen auf die Zukunft erfasst werden und der rechnungslegungspolitische Spielraum für die folgenden Jahre nicht eingeschränkt wird. Zum anderen ist aufgrund der aktuellen Bedeutung des Shareholder Value-Konzepts für die Rechnungslegungspolitik auch eine Einbindung unternehmenswertorientierter Kennzahlen in den Zielplan möglich (z. B. Cash Flow, EVA, Cash Flow Return on Investment). Da diese auf buchhalterischen Größen aufbauen, können sie durch die Rechnungslegungspolitik gestaltet werden. Durch die Verwendung der Kennzahlen in dem Modell eröffnet sich für die Unternehmensleitung die Möglichkeit, sie nach Maßgabe der Erwartungshaltung der Anleger und potenzieller Investoren zielgerichtet zu beeinflussen und im Rahmen des Value Reporting zu publizieren. Schließlich wird auch gezeigt, welche Modifikationen notwendig sind, um die Modelle neben dem HGB auch für eine Rechnungslegung nach den IAS/IFRS nutzen zu können. Die Lösung der Modelle erfolgt mit Hilfe von Computerprogrammen, bei denen die optimierten Bilanzen und alle Lösungsdaten omatisch ausgegeben werden. Dabei werden sämtliche Wechselwirkungen der Aktionsparameter berücksichtigt. So ist eine simultane Gestaltung von Jahresabschluss, Ausschüttungen und Steuerzahlungen unter Beachtung komplexer Zielstrukturen möglich. Aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge kann dies von Hand selten erreicht werden. Die Modelle zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus, wodurch eine Verwendung in der Praxis bei allen Kapitalgesellschaften möglich ist.

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2005

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