Hildegard von Bingen

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Seit Jahren schon erlebt Hildegard von Bingen eine erstaunliche Renaissance – als Quell der Heilkunde, als Vorbild für Frauen, als eine der faszinierendsten Frauengestalten des Mittelalters. Aber: Wer war Hildegard wirklich? Und worin liegt ihre wahre Bedeutung? Hildegard war alles andere als eine schwärmerische weltfremde Kräutersammlerin, noch als Achtzigjährige rebellierte sie gegen die Kirchenoberen. Im Mittelalter war vieles von dem, was die Ordensfrau tat, neu und unerhört. Sie korrespondierte mit dem Kaiser, dem Papst, Fürsten und Bischöfen, mit dem englischen König und ratlosen Ehefrauen. Sie übte ein halbes Dutzend Berufe auf einmal aus, war Dichterin, Visionärin und Naturwissenschaftlerin. Sie leitete zwei Abteien gleichzeitig. Als Heilige zwar verehrt, wurde sie nie heiliggesprochen. Christian Feldmanns umfassende Biografie zeigt, warum Hildegard so aktuell ist: Ihr abenteuerliches Leben trägt moderne Züge, ihre lebensbejahende Schöpfungstheologie entspricht der Sehnsucht nach Ganzheitlichkeit in unserer Zeit. Sie verbindet Bodenhaftung mit Himmelsnähe.