Von der Unzufriedenheit zum Widerspruch
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Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht der vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) ins Leben gerufene „Konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung” und seine Bedeutung für die politische Entwicklung in der DDR in den Jahren vor 1989. Den Höhepunkt dieses Prozesses bildete in der DDR die „Ökumenische Versammlung der Christen und Kirchen“, die zwischen 1988 und 1989 im Vorfeld der friedlichen Revolution zusammentrat. Die Teilnehmenden kamen nicht nur aus etablierten kirchlichen Strukturen, sondern auch aus Friedens-, Umwelt-, und Bürgerrechtsgruppen der gesamten DDR. Die Versammlung bereitete den Weg für die Konstituierung von Bürgerbewegungen und neuen politischen Parteien im Herbst 1989, deren Programme die Texte der Versammlung aufnahmen und in denen viele der Teilnehmenden führende Rollen übernahmen. Die Studie geht auch auf die wichtige Rolle der Basisgruppen im Konziliaren Prozess in der DDR ein und stellt die wichtige Rolle des Erfurter evangelischen Propstes Heino Falcke in diesem Geschehen dar, der bereits 1972 die Kirche aufforderte, ein Forum für eine „kritische Öffentlichkeit“ in der DDR anzubieten.