De beatitudinibus
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Der Kölner Dominikaner Gerhard von Sterngassen verfasste im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts einen Laster- und Tugendtraktat, der unter zwei metaphorischen Titeln – „Medela languentis animae“ bzw. „Pratum animarum“ – in zwei unterschiedlich umfangreichen Redaktionen überliefert ist. Trotz der wiederholten Erwähnung des Werkes im Zusammenhang der Deutschen Thomistenschule bzw. der Rheinischen Dominikanerschule fehlte bislang eine umfassende Untersuchung und Edition. Den zentralen Inhalt des Buches von Susanne Kaup bilden die text- und quellenkritische Edition sowie die theologische Interpretation der Lehre von den Glückseligkeiten (beatitudines) der Bergpredigt – einer Thematik, deren mittelalterliche Rezeptionsgeschichte bisher wenig Aufmerksamkeit erfuhr und die die häufig in der Forschung diskutierte philosophische Lehre vom Glück aus theologischer Perspektive ergänzt. In der Zitation von Autoren der Patristik bis hin zu Thomas von Aquin werden systematische Texte und narrative Exempla der Wüstenvätertheologie miteinander verbunden. Gerhard von Sterngassen verfasste ein theologisch-spirituelles, heils-pädagogisches Werk für die Privatfrömmigkeit; durch die umfangreiche Benutzung des Thomas von Aquin leistete er einen wichtigen Beitrag zur Breitenwirkung dieses Gedankengutes. Die Dissertation wurde im Juni 2010 mit dem Promotionsförderpreis der Münchener Universitätsgesellschaft ausgezeichnet.