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Die Gehaltsaffäre um Begünstigungen von Politikern durch Industrie-Unternehmen, die Visa-Affäre, Ex-Bundeskanzler Schröders Engagement bei Gazprom, der Eishallen-Einsturz von Bad Reichenhall und die Affäre um die Überwachung von Journalisten durch den BND – ein Blick in Zeitung oder Fernsehnachrichten reicht aus und Entrüstung macht sich breit. Entgleisungen und Fehlentwicklungen sind zentrale Themen medialer Berichterstattung. Trotzdem entwickeln sich nur wenige dieser Missstände zu großen Skandalen mit weitreichender öffentlicher Empörung. Anderen Themen schenkt die Öffentlichkeit kaum Beachtung – oder erst Jahre später. Wie gravierend ein Missstand tatsächlich ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Entscheidend für die Vorstellungen, Bewertungen und Reaktionen der Bevölkerung ist, wie die Medien berichten. Anhand eines theoretischen Modells zum medialen Einfluss bei Skandalen erklärt und untersucht Sandra Siebert diesen Zusammenhang. Werden Missstände von allen wesentlichen Medien als schwerwiegend bewertet, Schuldige benannt und ihr Verhalten moralisch disqualifiziert, so setzt sich diese Sichtweise durch und Deutschland hat einen neuen Skandal. Sandra Siebert liefert in Ihrer Untersuchung neue, den geltenden Annahmen widersprechende Erkenntnisse und leistet damit einen grundlegenden Beitrag zum Verständnis der öffentlichen Diskussion von Missständen.

Parameter

ISBN
9783828825833

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Buchvariante

2011

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