Der heilige Bischof Simpert - der fast vergessene Dritte im Bunde
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Simpert, Bischof von Augsburg und Heiliger, starb vor 1200 Jahren. Diese Fakten stehen historisch fest. Ist noch mehr über seine Person und sein Leben bekannt? Im Vergleich zu den anderen Bistumspatronen Ulrich und Afra fristet er ein wenig ein Schattendasein. Doch war dies zu allen Jahrhunderten so? Das Diözesanmuseum St. Afra widmete dem dritten Bistumspatron der Diözese Augsburg eine kleine, aber sehr feine Sonderausstellung. Ausgehend von 1998 ergrabenen Resten des Simpertdomes innerhalb des Gebäudekomplexes des Diözesanmuseums, versuchte sie der interessanten Persönlichkeit des karolingischen Bischofs nachzuspüren und aufzudecken, dass er trotz seines geringen Verehrungsradius außerhalb des Bistums, in Augsburg sehr verehrt und häufig als Fürsprecher bei Krankheiten und anderen Nöten angerufen wurde. Simpert war ein richtiger Volksheiliger, der viele Wunder wirkte, so dass die Klosterschreiber von St. Ulrich und Afra bei der Niederschrift der sich täglich ereignenden Wunder am Grab des hl. Simpert gar nicht mehr nachkamen, wie mehrfach in zeitgenössischen Quellen berichtet wird. Der heilige Bischof wurde besonders von Kaiser Maximilian I. verehrt, der ihn in seine Ahnenreihe aufnimmt und deshalb an seinem Epitaph in der Innsbrucker Hofkirche darstellen läßt. Bei der Translation seiner Gebeine 1492 war der König anwesend und erhielt vom Kloster St. Ulrich und Afra eine kostbar ausgestattete Pergamenthandschrift zum Geschenk. Sie wird heute in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt und es darf als besonderer Glücksfall gelten, dass diese Pretiose in der Ausstellung zu sehen sein wird. Die Ausstellung beleuchtete die Biographie des heiligen Simpert ebenso wie seine Bautätigkeit, die Verehrung, die er im Volk genoß, sein Auftreten in der Liturgie oder seine Darstellung in der Kunst. Auch wenn nur wenige Daten aus seinem Leben überliefert sind, ließ sich dennoch ein spannendes Bild des „fast Vergessenen“ nachzeichnen.