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Vom Leben in Kloster und Stift

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Der mitteldeutsche Raum verwahrt einen überaus reichen Bestand an den unterschiedlichsten kulturgeschichtlichen Zeugnissen. Für das hohe Mittelalter bietet die seit fast 25 Jahren existierende „Straße der Romanik“ vielfältige Gelegenheiten, sich mit den bedeutenden sakralen und profanen Bauwerken und ihren Ausstattungen vertraut zu machen. Das heutige Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und seine Vorgängerinstitutionen haben sich frühzeitig mit diesem Erbe befasst. Anlässlich einer Tagung zu „Kunst, Kultur und Geschichte im Harz und Harzvorland um 1200“ wurden erstmals zusammenfassend die Forschungen des Landesamtes an den Klausuren von Klöstern, Domstiften und sonstigen Stiften im Land vorgestellt. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Aktivitäten an zahlreichen Orten äußerten sich der Wunsch und das Anliegen, die gegenseitige Kenntnisnahme und den fachlichen Austausch nicht nur unter den Kollegen, sondern darüber hinaus zu Nachbardisziplinen und vor allem auch die Information der Öffentlichkeit voranzubringen. Es lag daher nahe, dass das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt eine Tagung zur historischen Bauforschung im mitteldeutschen Raum ausrichten würde. Als thematischer Schwerpunkt wurde der Aspekt „Kirche – Kloster – Stift" gewählt. In den letzten Jahren ist an Kirchen sowie Kloster- und Stiftsanlagen im gesamten mitteldeutschen Raum eine Vielzahl interessanter Befunde aufgedeckt worden, deren Vorstellung und Diskussion im Rahmen einer Tagung eine große Bereicherung für alle Beteiligten versprach. Dabei ruhte der Blick nicht allein auf den baulichen Befunden. Die steinernen Relikte wurden gleichfalls mit der historischen Überlieferung verbunden und möglichst aus verschiedenen Blickwinkeln – sei es kunstgeschichtlich, liturgiegeschichtlich, historisch, archäologisch – beleuchtet. Der bislang eher vernachlässigte Bereich des kirchlichen, insbesondere klösterlichen und stiftischen Alltagslebens erfuhr dabei auf Wunsch des Veranstalters ebenfalls Berücksichtigung. Die Tagung fand vom 7. bis 9. April 2016 im Benediktinerkloster auf der Huysburg bei Halberstadt statt. Dazu bot sich die Huysburg geradezu an, findet doch hier klösterliches Leben in der Mönchsgemeinschaft nach wie vor statt. Auch wartet sie mit einem beeindruckenden Bestand an romanischer Bausubstanz auf, die – zum Teil lange vergessen – erst in den vergangenen rund 20 Jahren wiederentdeckt und aufwendig restauriert wurde. Darüber haben mehrere Kollegen der Bau- und Kunstdenkmalpflege im Jahr 2015 eine eigene Publikation herausgebracht, in der insbesondere Aspekte der Bauforschung und Restaurierung eingeflossen sind. Der vor der Tagung geäußerte Wunsch, mit dieser unser Wissen um zahlreiche Bauten sowie bau-, kunst- und liturgiegeschichtlichen Fragen erheblich zu bereichern, ist in Erfüllung gegangen. Das bestätigten nicht nur die große Teilnehmerzahl und die gehaltenen Vorträge, sondern nunmehr die hier vorgelegten und zumeist für den Druck überarbeiteten und erweiterten Beiträge.

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