Der Beitrag des Arztes Wilhelm von Hoven (1760 - 1838 [siebzehnhundertsechzig bis achtzehnhundertachtunddreissig]) zum Gesundheitswesen in Nürnberg
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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bewirkte der Reichsdeputationshauptschluß vom 25.2.1803 eine politische Neuordnung. Nürnberg wurde 1806 dem Königreich Bayern einverleibt. Neben der politischen Szene erfuhr auch der sozialmedizinische Bereich eine Neuorientierung. So wurde im Jahre 1808 das Gesundheitswesen in Bayern unter staatliche Aufsicht gestellt. Man hatte jedoch, besonders in den großen Städten, Rücksicht zu nehmen auf die verschiedenen geschichtlichen Entwicklungen. Nürnberg bedurfte nach dem wirtschaftlichen Niedergang und der damit verbundenen Auszehrung und Auflösung seiner bürgerlichen Stiftungen besonders einer Neuordnung auf dem Gebiet des öffentlichen Medizinalwesens. Diese Aufgabe war in Nürnberg eng mit dem Namen Dr. Wilhelm von Hoven verknüpft. Die Bedeutung des Arztes und Medizinalbeamten für das öffentliche Gesundheitswesen Nürnbergs versucht dieses Werk darzustellen. Einer Biographie Wilhelm von Hovens sind dessen Ausführungen zur Medizin, Religion und Philosophie angeschlossen um einen Einblick zu geben in die Denkart eines Arztes, der sich mit den verschiedensten Zeitströmungen auseinanderzusetzen hatte. - Um die Wichtigkeit einer umfassenden Neuordnung des öffentlichen Gesundheitswesens in Nürnberg erklären zu können, ist die politische und wirtschaftliche Situation Nürnbergs und der Zustand seiner Stiftungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschildert. - Eine Darstellung der vielen Anstalten zur Armen- und Wohlfahrtspflege in der Geschichte Nürnbergs und deren späterer Niedergang dient der Rechtfertigung der schwierigen Aufgabe von Hovens, in Nürnberg eine funktionierende und der Größe der Stadt Rechnung tragende Kranken- und Versorgungsanstalt zu schaffen. Seine Bemühungen in dieser Richtung sind ausführlich dargestellt. Sie gipfeln in den Anstrengungen, in Nürnberg, wie in anderen Städten schon viel früher, ein allgemeines Krankenhaus zu errichten. Die im Anhang wiedergegebenen Statistiken und medizinischen Erfahrungsberichte sollen einen Einblick in das Gesundheitswesen des frühen 19. Jahrhunderts geben. In einem umfangreichen Anhang findet sich eine Stammfolge von Hoven über 15 Generationen, beginnend mit dem 1570 verstorbenen Wendel von Hoven in Bönnigheim (Landkreis Ludwigsburg). Ein Namenregister erschließt das landesgeschichtliche und genealogische Material.