Die Geburt des Immanuel
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Ist Weihnachten noch mehr als das Fest der Liebe, der Familie und des Kindes? Die gegenwärtige, etwas allgemein gewordene Art, Weihnachten zu feiern, wirkt sich auf das Verständnis und die Wertschätzung der Weihnachtsgeschichten aus. Zwar sind die Geschichten von der Geburt Jesu aus dem Lukas- und Matthäusevangelium weitläufig bekannt, aber man hält sie vielfach nur noch für fromme Märchen. Die exegetische Forschung erklärt sie gern zu Legenden, die den Stamm der Evangelientradition nachträglich ergänzen sollen. Aber die Geschichten sind mehr: Sie halten die Erinnerung der Urgemeinde an die Anfänge Jesu fest. Diese Gemeinde sah und bekannte in Jesu Geburt ein unvergleichliches messianisches Erfüllungsgeschehen: Mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes gehen die dem Volk Israel seit Abraham immer neu zugesprochenen göttlichen Verheißungen in Erfüllung, und den Völkern der Welt strahlt das Licht der Erlösung auf. So ist nach Stuhlmacher der beste Weg, die Weihnachtsgeschichten zu verstehen, nicht ihre kritische Hinterfragung, sondern die Besinnung auf die urchristliche Heilserwartung und die andächtige Teilnahme am Wunder der Geburt des Immanuel.