Terminifera
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Lois ist Krankenpfleger, ein Beruf mit einem gewissen Anstand. Er weiß, wie es ist, in der Obhut von Menschen zu sein, die einem nur Gutes wollen: Er ist in einem Heim aufgewachsen, ohne Eltern, hinter den sieben Bergen, wo es nicht gerade zugeht wie im Märchen. Heimisch ist er freilich nicht geworden in der Welt, und auch in Wien fühlt er sich nicht recht wohl in seiner Haut: Haarige Ungeheuer bevölkern die Mariahilferstraße, Ameisen bauen unter der Erde an einer Megacity, während die Stadt darüber sich regt wie ein schlafender Riese, und Kristina, seine Nachbarin, die will etwas von ihm und wollte jedenfalls immer schon Pathologin werden. Eines Tages entdeckt Lois Wanderheuschrecken auf dem Fensterbrett, kleine, zerbrechliche Monster, die der Wind in eine fremde Welt verschlagen hat – wie ihn selbst auch. Nun, was fliegen kann, ist noch kein Engel und auch noch kein Superman. Wie schon in „stillborn“, seinem als „fulminant“, „virtuos“ und „sprachlich überwältigend“ gefeierten Roman-Debüt, entfaltet Michael Stavaric auch in seinem zweiten Roman das beeindruckende Porträt einer Figur, die sich mit all ihren Eigenheiten gegen die Uneinheimlichkeit der Welt wappnet.