Femme fatale
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Katka hat sich der Literatur verschrieben: Sich selbst mit Haut und Haaren und im wahrsten Sinne des Wortes. Die umjubelte junge Schriftstellerin steht im Zentrum eines Reigens aus Exzessen, Grausamkeit, Schmerz und Macht. Ein Leben als Mittel zum Zweck, als Stoff für Literatur, die in Kratochvils grandiosem jüngsten Roman alles andere beherrscht. Typisch für Tschechiens brillantesten Erzähler und wie schon in seinem von der Kritik hochgelobten Roman Das Versprechen des Architekten entführt der Autor Leserinnen und Leser auch in Femme fatale in einen Balanceakt zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit, Bewusstem und Unbewusstem. Kratochvils Brünn ist eine fantastische, surreale Welt, in der einem urplötzlich und mit hinterlistigem Charme der Boden unter den Füßen weggezogen werden kann; zu seinem Handwerkszeug zählen neben seiner meisterlichen Fabulierkunst unzählige Anspielungen und Querverbindungen zu anderen Autoren. Femme fatale ist ein ungewöhnlicher, unterhaltsamer Roman über die schöpferische Freiheit und ihre Grenzen. Was im ersten Teil als Beziehungsgeschichte im Brünn der 1990er-Jahre beginnt und als spektakulärer Erotik-Thriller endet, entpuppt sich im zweiten als raffinierte und symbolhaft verrätselte Allegorie über die Besessenheit vom Schreiben, auch um den Preis, von den eigenen Geschichten verschlungen zu werden, dem eigenen Selbst abhanden zu kommen.