Origo
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Ausgehend von der in den 1930er-Jahren formulierten „Sprachtheorie“ Karl Bühlers greift die Publikation „Origo (Am Nullpunkt des Standpunkts)“ Fragen nach der Variabilität eines personenabhängigen, individuellen und somit subjektiven Standpunkts auf und diskutiert diese in einem aktuellen gesellschaftlichen Zusammenhang neu. Im Zentrum steht dabei der Begriff der „Origo“, mit dem die Annahme untermauert wird, dass künstlerische Handlungsformen die Revision des eigenen Standpunkts und des Blicks auf die Welt ermöglichen, indem sie BetrachterInnen auf den Nullpunkt des „Koordinatensystems der 'subjektiven Orientierung'“ führen. Das Wort „Ich“ bezieht sich immer auf diejenige Person, die gerade spricht. Genauso sind die Wörter „hier“ und „jetzt“ auf die jeweilige sprachliche Handlung, auf ihre ProtagonistInnen und auf ihren situativen Kontext hin angelegt. „Ich“, „hier“ und „jetzt“ beziehen sich also auf unterschiedliche Subjekte, auf unterschiedliche Zeitpunkte und auf unterschiedliche Standpunkte. Wer adressiert wen in welcher Beziehung und mit welcher Absicht? Welche unterschiedlichen Konzepte, Vorstellungen und Ideen sind an ein und dieselbe künstlerische Äußerung geknüpft? Wie manifestiert sich der Blickwinkel der ProduzentInnen im Akt der künstlerischen Äußerung und wie der der RezipientInnen im Wahrnehmungsprozess? Die Publikation „Origo (Am Nullpunkt des Standpunkts)“ erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung in der Kunsthalle Exnergasse Wien und enthält eine Ausstellungsdokumentation mit Installationsansichten sowie ein kuratorisches Statement von Birgit Rinagl und Franz Thalmair. Darüber hinaus situiert Beate Hausbichler, freie Journalistin und Redakteurin beim Online-Magazin dieStandard. at, die Ausstellung in einen philosophischen und soziologischen Kontext. Die beteiligten KünstlerInnen – Jennifer Grimyser, Elisabeth Grübl und Manfred Grübl, Michael Kargl, Arnold Reinthaler, Stefan Riebel, Ignacio Uriarte und Anita Witek – erweitern das Thema mit eigens für das Buch konzipierten künstlerischen Beiträgen.